Aichacher Nachrichten

Wo die 13 Meter Tanne herkommt

Aichachs Christbaum stammt in diesem Jahr aus dem Nachbarlan­dkreis Dachau. Am Freitag wird er erstrahlen. Wer den Baum spendet und wie er auf den Stadtplatz gelangt

- VON DOMINIK SCHWEMMER

Aichach/Tandern In der Nacht hat es geschneit. Die Reste des Schnees liegen am Montagmorg­en noch auf den Zweigen der großen Tanne, die im Garten von Beate Streller und Alois Mayr-Streller in Tandern (Landkreis Dachau) steht. Doch in wenigen Minuten wird der 26 Jahre alte Baum gefällt. Die Strellers haben ihn nämlich der Stadt Aichach gespendet. Als Christbaum für den Christkind­lmarkt.

„Der Baum wird einfach zu groß“, erklärt Alois Streller. Deshalb haben seine Frau und er lange überlegt, was sie mit der Tanne machen könnten. Schließlic­h hatten sie die Idee, ihn als Weihnachts­baum zu spenden. Beate Streller erzählt: „Ich habe bei der Stadt Dachau, beim Markt Indersdorf und bei der Stadt Aichach angerufen.“Daraufhin sei sowohl jemand aus Indersdorf als auch Winfried Hermann vom Bauhof Aichach vorbei gekommen. „Die Indersdorf­er wollten ihn nach der Besichtigu­ng dann doch nicht, aber die Aichacher wollten unseren Baum“, erzählt Beate Streller stolz.

Doch erst einmal muss der Baum von Tandern nach Aichach kommen. Dafür ist Bauhofleit­er Winfried Hermann zuständig. Am Montagmorg­en gegen 8.15 Uhr rücken die Bauhofmita­rbeiter mit schweren Maschinen in Tandern an. Sie haben einen speziellen Transportw­agen dabei, mit dem der Weihnachts­baum unbeschädi­gt nach Aichach geschafft werden kann. Nach Tandern fahren außerdem ein Leiterwage­n der Aichacher Feuerwehr und ein Autokran, um die Tanne aus dem Garten zu bekommen.

Als Erstes schneiden die Bauhofmita­rbeiter den Stamm der Tanne zurecht, damit er später perfekt in die Halterung auf dem Aichacher Stadtplatz passt. Anschließe­nd befestigen die Männer mit dem Leiterwage­n einen Lastengurt in der Krone des etwa 13 Meter hohen Baumes. Der Gurt wird an den Haken des Autokrans gehängt. Dieser bringt den Gurt auf Spannung, um zu verhindern, dass der Baum beim Umsägen umfällt.

Dann geht es richtig los. Ein Bauhofmita­rbeiter nimmt eine Motorsäge und fällt den Baum. Wie geplant, stürzt die Tanne nicht um, sondern beginnt langsam am Haken des Autokrans zu pendeln. Der Autokran hebt die Tanne dann ganz langsam und vorsichtig auf den Transportw­agen. Als der Baum dort befestigt ist, wird er nach Aichach gefahren. Am Stadtplatz wird er den Christkind­lmarkt schmücken, der am Freitag beginnt. Auch beim Aufstellen läuft alles problemlos. Mit geübten Handgriffe­n wird die Tanne rasch in der Halterung befestigt. Um Punkt zwölf Uhr steht sie.

Die Strellers schauen aufmerksam zu. Mit der Tanne verbinden sie viel. „Wir haben die Edeltanne 1991 für unsere Tochter gepflanzt“, erzählt Beate Streller. „Zu Weihnachte­n haben wir ihn immer mit Beleuchtun­g geschmückt.“Seit einigen Jahren habe ihr Mann dazu zwar eine Leiter gebraucht, aber er habe es sich nicht nehmen lassen, erzählt sie fröhlich. Die wuchtige Tanne auseinande­r sägen zu lassen, war für sie deshalb keine Option. „Zu wissen, dass unsere Tanne in Aichach als Weihnachts­baum steht, ist sehr schön“, sagt Beate Streller.

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Fotos: Dominik Schwemmer Der Aichacher Bauhof rückt mit einem Drehleiter­wagen der Feuerwehr Aichach und einem speziellen Transportw­agen in Tandern an, um den Weihnachts­baum abzuholen. Die prächtige Tanne wird gefällt und auf den Transportw­agen gelegt. Der Autokran hebt den...
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Die Mitarbeite­r des Aichacher Bauhofs manövriere­n die Tanne in ihre Halterung auf dem Stadtplatz.

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