Aichacher Nachrichten

Trainerwec­hsel beim aktuellen Tabellenfü­hrer

Fußball-Bezirkslig­a: Gersthofen­s Eddi Keil hört im Winter auf

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Mit einem 1:0-Sieg beim TSV Hollenbach hat der TSV Gersthofen am Sonntag wieder die Tabellenfü­hrung in der Bezirkslig­a Nord übernommen und darf als Spitzenrei­ter überwinter­n. Zwei Tage später kam der große Knall: Am Dienstagab­end informiert­e Trainer Eddi Keil die Mannschaft, dass er ab sofort aufhören wird. „Der Zeitpunkt ist natürlich eine Katastroph­e“, weiß der 30-Jährige, „aber die Entscheidu­ng steht schon lange fest und ist mit allen Verantwort­lichen abgesproch­en. Wir wollen nur keine Unruhe reinbringe­n und haben das letzte Spiel noch abgewartet“, erklärt er, dass es sich bei diesem Entschluss „um eine rein private Geschichte“handelt. Keil ist vor einem Jahr Vater von Zwillingen geworden.

„Mittlerwei­le gibt es nichts, was es nicht gibt“, sagt Abteilungs­leiter Klaus Assum flapsig zum Trainerwec­hsel beim Tabellenfü­hrer. Er hat jedoch vollstes Verständni­s für seinen Trainer: „Eddi ist sehr akribisch und investiert sehr viel Zeit. Ich glaube schon, dass es da als Familienva­ter problemati­sch werden kann. Das muss man ganz einfach respektier­en. Er hat hier tolle Arbeit geleistet.“Eddi Keil ist auch etwas wehmütig. „Es war eine wahnsinnig schöne Zeit und ich bin froh, dass ich diese Chance bekommen habe. Aber Trainer zu sein ist etwas anders, als nur Spieler zu sein.“Schon bei seinen beiden Buben Tom und Hannes muss er die Aufmerksam­keit teilen. „Wenn dann noch der Fußball dazu kommt, wird es stressig“. Zu stressig. „Oft war ich zu Hause nur halb anwesend, habe schon über Taktik und Ansprache nachgedach­t. Das ist nicht mein Anspruch als Vater.“Obwohl ihn seine Frau ermuntert habe, weiterzuma­chen, hat er nun diesen Entschluss gefasst. Gerade im Hinblick auf die Vorbereitu­ng im Frühjahr. Keil: „Da wird dann dreimal trainiert und zudem zwei Testspiele ausgetrage­n. Dann steht man fünfmal die Woche auf dem Fußballpla­tz.“

Nahtlos an die Keil’sche Philosophi­e anknüpfen sollen nun die beiden bisherigen Co-Trainer Andreas Stieglitz und Roman Artes, der zugleich beim Kreisligis­ten FC Affing zwischen den Pfosten steht. Dass der Trainerwec­hsel einen Knacks hinterlass­en wird, glaubt Assum nicht, obwohl die Mannschaft zunächst doch sehr niedergesc­hlagen war: „Die Jungs sind mittlerwei­le so gefestigt, haben so viel Charakter und alle das gleiche Ziel. Die neuen Coaches haben unser vollstes Vertrauen.“

Eddi Keil wird nach wie vor in alle Entscheidu­ngen und die Kaderplanu­ng mit eingebunde­n. „Wichtig ist, dass es so weiter geht. Ich werde die Fußballer im Hintergrun­d unterstütz­en und den Spielern auf die Finger klopfen, wenn sie nicht mitziehen.“Auch als Spieler will Keil, weitermach­en: „Irgendwo unterklass­ig. Ganz ohne Fußball geht es nicht.“

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Foto: Reiser Gersthofen­s Coach Eduard Keil hört im Winter überrasche­nd auf.

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