Trainerwechsel beim aktuellen Tabellenführer
Fußball-Bezirksliga: Gersthofens Eddi Keil hört im Winter auf
Gersthofen Mit einem 1:0-Sieg beim TSV Hollenbach hat der TSV Gersthofen am Sonntag wieder die Tabellenführung in der Bezirksliga Nord übernommen und darf als Spitzenreiter überwintern. Zwei Tage später kam der große Knall: Am Dienstagabend informierte Trainer Eddi Keil die Mannschaft, dass er ab sofort aufhören wird. „Der Zeitpunkt ist natürlich eine Katastrophe“, weiß der 30-Jährige, „aber die Entscheidung steht schon lange fest und ist mit allen Verantwortlichen abgesprochen. Wir wollen nur keine Unruhe reinbringen und haben das letzte Spiel noch abgewartet“, erklärt er, dass es sich bei diesem Entschluss „um eine rein private Geschichte“handelt. Keil ist vor einem Jahr Vater von Zwillingen geworden.
„Mittlerweile gibt es nichts, was es nicht gibt“, sagt Abteilungsleiter Klaus Assum flapsig zum Trainerwechsel beim Tabellenführer. Er hat jedoch vollstes Verständnis für seinen Trainer: „Eddi ist sehr akribisch und investiert sehr viel Zeit. Ich glaube schon, dass es da als Familienvater problematisch werden kann. Das muss man ganz einfach respektieren. Er hat hier tolle Arbeit geleistet.“Eddi Keil ist auch etwas wehmütig. „Es war eine wahnsinnig schöne Zeit und ich bin froh, dass ich diese Chance bekommen habe. Aber Trainer zu sein ist etwas anders, als nur Spieler zu sein.“Schon bei seinen beiden Buben Tom und Hannes muss er die Aufmerksamkeit teilen. „Wenn dann noch der Fußball dazu kommt, wird es stressig“. Zu stressig. „Oft war ich zu Hause nur halb anwesend, habe schon über Taktik und Ansprache nachgedacht. Das ist nicht mein Anspruch als Vater.“Obwohl ihn seine Frau ermuntert habe, weiterzumachen, hat er nun diesen Entschluss gefasst. Gerade im Hinblick auf die Vorbereitung im Frühjahr. Keil: „Da wird dann dreimal trainiert und zudem zwei Testspiele ausgetragen. Dann steht man fünfmal die Woche auf dem Fußballplatz.“
Nahtlos an die Keil’sche Philosophie anknüpfen sollen nun die beiden bisherigen Co-Trainer Andreas Stieglitz und Roman Artes, der zugleich beim Kreisligisten FC Affing zwischen den Pfosten steht. Dass der Trainerwechsel einen Knacks hinterlassen wird, glaubt Assum nicht, obwohl die Mannschaft zunächst doch sehr niedergeschlagen war: „Die Jungs sind mittlerweile so gefestigt, haben so viel Charakter und alle das gleiche Ziel. Die neuen Coaches haben unser vollstes Vertrauen.“
Eddi Keil wird nach wie vor in alle Entscheidungen und die Kaderplanung mit eingebunden. „Wichtig ist, dass es so weiter geht. Ich werde die Fußballer im Hintergrund unterstützen und den Spielern auf die Finger klopfen, wenn sie nicht mitziehen.“Auch als Spieler will Keil, weitermachen: „Irgendwo unterklassig. Ganz ohne Fußball geht es nicht.“