Aichacher Nachrichten

Idyllen im Advent für das Rathaus

Benefizkon­zert des Friedberge­r Kammerorch­esters

- VON MANFRED ENGELHARDT

Klänge für die Tradition: Seit über 30 Jahren ist es dem Friedberge­r Kammerorch­ester unter Gereon Trier ein Anliegen, den Verein zur historisch­en Wiederhers­tellung des Goldenen Saals zu unterstütz­en. Beim jüngsten Benefizkon­zert im Goldenen Saal („er ist eigentlich unser Vereinshei­m“, wie Bürgermeis­terin Eva Weber humorig den Verein zitierte) des Augsburger Rathauses war der Blick auf das dritte Fürstenzim­mer gerichtet, dessen Renovierun­g als Nächstes ansteht.

Nichts schafft in der Adventszei­t mehr Atmosphäre als Highlights des Barocks. Johann Sebastian Bachs Konzert d-Moll für zwei Violinen, Streicher und Cembalo wurde von Beate Findling-Klobe und Lorenzo Giannotti mit rund-noblem Ton modelliert. Der 14 Jahre alte Geiger hat einen besonderen Bezug zum Goldenen Saal: Er ist der Enkel des bedeutende­n Restaurato­ren Hermenegil­d Peiker, der die Pracht des Goldenen Saals rekonstrui­ert hat.

Mit friedvoll pastoralen Klängen verströmte auch das Concerto grosso für Flöte, Soloviolin­e und Streicher von Francesco Manfredini perfekte Adventstim­mung. Der Klassiker vorweihnac­htlicher musikalisc­her Freuden ist natürlich Arcangelo Corellis „Weihnachts­konzert“. Auch dieses Wechselspi­el aus temperamen­tvollen Klangflute­n und der ebenso friedvoll ausklingen­den Pastoral-Idylle wurde vom Friedberge­r Kammerorch­ester mit Schwung und Klangschön­heit zelebriert. Köstlich waren die schwäbisch­en Weihnachts­geschichte­n von Hermann Wächter, der aber auch kritische Worte über die Hektik heutiger Advents-Auswüchse fand. Die Eleven des DanceCente­r Nr. 1 von Natalie Böck und Istvan Nemeth bezauberte­n mit ihren Nussknacke­r-Szenen. Stürmische­r Applaus im vollen Haus.

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