Verlierer und Gewinner
25 Prozent der Nutzer zahlen mehr
● Preise Zum 1. Januar ändert sich an den Ticketpreisen – abgesehen von neu eingeführten Tickets und solchen, die aufgrund der geänderten Zonensystematik als Ersatz für bisherige Kartenformen dienten – nicht viel. Hintergrund ist, dass im Verkehrsverbund die Preise bereits im Juni angehoben wurden – entsprechend der neuen Systematik. Sie besagt grob gesprochen: Barzahler und Nutzer von Monatskarten sind Verlierer der Reform, Abonnenten tendenziell Gewinner. Hier stieg der Preis teils gar nicht, in manchen AboArten gab es aber Erhöhungen. Ab 1. Januar werden manche Abos günstiger, wobei die Ersparnis sich beispielsweise beim Umweltabo (künftig Mobil-Abo) mit 40 Cent in Grenzen hält.
Die Verteuerung im Sommer war nach eineinhalb Jahren gleichbleibender Preise laut AVV nötig geworden, um steigende Kosten aufzufangen. Insofern hat die Verteuerung um durchschnittlich 3,25 Prozent mit der Tarifreform direkt nichts zu tun, weil die Preiserhöhung so oder so gekommen wäre. Wo stärker und schwächer hingelangt wurde, ist aber Ergebnis der Tarifreform. Bei Einzelfahrscheinen waren etwa stattliche sieben Prozent Erhöhung angesagt.
Laut AVV zahlen etwa 74 Prozent der Fahrgäste gleich viel oder weniger als vorher. Für etwa vier Prozent der Nutzer wird es bis zu fünf Prozent teurer. Bei 21 Prozent kommt es zu Verteuerungen von mehr als fünf Prozent. Diese Zahlen gelten für den Großraum Augsburg.
● Ziele der Reform Die großen Überschriften der Tarifreform nach außen sind „Einfachheit“und „Gerechtigkeit“. Damit sollen neue Fahrgäste gewonnen werden. Im Hintergrund spielen aber auch andere Überlegungen eine Rolle: Im AVV ist die Zahl der Abos in den vergangenen Jahren gesunken. Sie soll erhöht werden, um verlässlichere Einnahmen zu garantieren. Gleichzeitig können im Nahverkehr, der in der Region durch Stadt, Landkreise und StadtwerkeEnergiesparte mit 54 Millionen Euro jährlich subventioniert wird (die Mittel des Freistaats für den Eisenbahnverkehr nicht mitgerechnet), keine großen Geschenke in Richtung einer Vergünstigung gemacht werden.
● Attraktivität Vergleicht man die Preise, liegt Augsburg mit seinen 2,90 Euro für einen Einzelfahrschein im Innenraum etwas über dem Durchschnitt anderer deutscher Städte, wobei das Angebot an Fahrten nicht schlecht ist. Das ergab eine im Frühjahr veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens Civity (damals kostete der Fahrschein noch
2,70 Euro und Augsburg lag in der Studie im Mittelfeld).