Eine Rechnung mit vielen Unbekannten
Die Sanierung des Theaterstandorts Augsburg ist ein Kraftakt, der alle Beteiligten vor finanzielle, bauliche und künstlerische Herausforderungen stellt. So richtig glücklich läuft es nach wie vor nicht. Dass die Ausweichspielstätte im Gaswerk länger als gedacht auf sich warten lässt, macht die Ausgangslage für die nächste Spielzeit nicht besser. Nicht zum ersten Mal werden treue Theaterbesucher von einer Spielstätte in die nächste geschickt. Provisorien erhöhen jedenfalls nicht die Akzeptanz des Spielbetriebs. Ein Zeitplan für Ausweichspielstätten, der nicht einzuhalten ist, ist allerdings ein eher kleines Problem im Vergleich mit der Sanierung des Großen Hauses und dem Bau eines neues Gebäudes für das Theater. In der Stadtratssitzung wurde deutlich, dass die Finanzierung des Projekts noch immer eine Rechnung mit vielen Unbekannten ist. Etwaige Baupreissteigerungen sind im Gesamtpaket von 186,3 Millionen Euro nicht enthalten. Aus heutiger Sicht spricht jedenfalls vieles dafür, dass es wohl beim geplanten Neubau bauliche Abstriche geben wird, um finanziellen Spielraum zu haben. Denn dieses Geld könnte für die Generalsanierung des Großen Hauses zwingend benötigt werden, die im Baukonzept oberste Priorität genießt. Machbar wäre es, da die beiden Bauprojekte zeitlich versetzt angepackt werden. Noch besteht kein zeitlicher Druck, um Entscheidungen frühzeitig zu treffen. Schlauer wird man im Sommer 2018 sein. Zum einen liegen Ausschreibungsergebnisse für das Große Haus vor. Zum anderen gibt es eine Kostenschätzung für den Neubau.