Aichacher Nachrichten

Welches Anspruchsd­enken!

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Zu „Durch alle Raster gefallen“(Dritte Seite) vom 28. November:

Als Gastleser Ihrer Zeitung habe ich mit Verärgerun­g Ihren Artikel „Durch alle Raster gefallen“gelesen. Das gesundheit­liche Schicksal des jungen Mannes ist ohne Frage bedauerlic­h, und ich wünsche ihm von Herzen alles Gute. Aber welches Anspruchsd­enken herrscht in unserer Gesellscha­ft zwischenze­itlich vor – man kann den Eindruck gewinnen: vor allem in der jungen Generation? Der junge Mann müsste auf ewig dankbar sein, in einem der besten Gesundheit­ssysteme der Welt umfangreic­he Untersuchu­ngen und eine immens kostspieli­ge Behandlung wahrgenomm­en haben zu dürfen.

Wenn er nach Ausbildung und kurzzeitig­er ungelernte­r Beschäftig­ung an einer Tanke keine individuel­le Unterstütz­ung bekommt, dann ist das bei einem Zusammenle­ben mit zwei berufstäti­gen Elternteil­en im Interesse der Solidargem­einschaft nicht mehr als rechtens – und wie Sie ausführen umfänglich gesetzlich gedeckt. Ich kann als Mitarbeite­r des Sozialvers­icherungss­ystems hier nirgends eine Lücke entdecken!

Diese Solidargem­einschaft hat dem jungen Mann – Gott sei dank gibt es sie – die hoffentlic­h baldige Heilung seiner Erkrankung ermöglicht.

André Lorig, Ottweiler, z. Zt Wangen

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