Silvesterlauf ist alles andere als ein Auslaufmodell
Nach dem 50. Jubiläum schien das Aus besiegelt. Warum und wie es in Gersthofen jetzt doch weiterläuft
Gersthofen Die Organisatoren und Helfer sind mit dem Gersthofer Silvesterlauf in die Jahre gekommen. Zum 50. Jubiläum kündigten sie ihren Ausstieg an. Und so stand es lange Zeit auf der Kippe, ob die traditionsreiche Veranstaltung am letzten Tag des Jahres auch seine 51. Auflage erfahren würde. Der Selbstläufer als Auslaufmodell? Die 1820 Läuferinnen und Läufer, die zum Jubiläum für eine Rekordbeteiligung im „bayerischen Sao Paulo“sorgten, wollten diese Hiobsbotschaft einfach nicht glauben. Auch bei der Stadt schrillten die Alarmsignale. „Der Silvesterlauf ist eine Marke für Gersthofen mit überregionaler Bedeutung“, sagte Bürgermeister Michael Wörle.
Es war vor allem Hinrich Habenicht, der Präsident des TSV Gersthofen, der sich mit einem Ende nicht abfinden wollte: „Der Silvesterlauf ist für unseren Verein mit knapp 3800 Mitgliedern eine gesellschaftliche Verpflichtung gegenüber der Stadt. Es ist ein Event am Ende des Jahres, an dem Sportlerinnen und Sportler in der Breite und in der Spitze ihren Spaß haben.“Dabei werde nämlich nicht nur gerannt und gelaufen, sondern auch gejoggt, gewalkt, marschiert und gewandert. Und schon die Allerkleinsten drehen an der Hand von Mama oder Papa ihre erste Runde beim Flitzilauf. Kurzerhand erklärte Habenicht den Silvesterlauf zur Chefsache, übernahm die Organisationsleitung und nahm den Kontakt mit der Stadt auf, die künftig mehr Aufgaben übernehmen wird. „Es waren sehr positive Gespräche“, so der Präsident, der auch künftig von einigen Spezialisten unterstützt wird. Willi Eßt und Andreas Stahl, die seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze des Organisationsteams standen, stehen weiter für die Zeitmessung zur Verfügung, Thomas Binder von der Leichtathletikabteilung kümmert sich um die EDV.
Nicht nur das Organisationsteam, sondern auch die Strecke durch die Lechauen wird sich leicht verändern. „Die Stadt Augsburg hat den Flurplan geändert und einige Wege eingeebnet, dafür andere geschaffen“, erklärt Habenicht, dass ein größerer Anteil nun auf geteertem Untergrund verläuft. Eine Generalprobe der neuen Streckenführung am vergangenen Sonntag ergab, dass trotzdem wieder 9,7 Kilometer absolviert werden müssen.
Den Läuferinnen und Läufern scheint es egal zu sein, wie die Strecke des Silvesterlaufs verläuft oder beschaffen ist: Stündlich trudeln Anmeldungen ein. „Ich hoffe, dass wir am Sonntag, 31. Dezember, wieder die gleichen Teilnehmerzahlen erreichen werden“, freut sich Hinrich Habenicht, der im Umfeld eine große Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung durch Sponsoren verspürt hat, schon auf den 51. internationalen LEW-Silvesterlauf. Und nicht nur auf diesen. „Wir haben bereits die Medaillen für die nächsten drei Jahre bestellt“, verrät der Organisationschef. Der Silvesterlauf läuft weiter.
Für den TSV Präsidenten ist es eine Veranstaltung für die ganze Familie
IInfos und Anmeldungen unter www.silvesterlauf gersthofen.de