Aichacher Nachrichten

Ecknach tut die Höhenluft gut

Aufsteiger mischt Bezirkslig­a auf, während Hollenbach im zweiten Jahr strauchelt. Bedrohlich ist die Lage beim Landesligi­sten TSV Aindling. Die Kreisliga bietet Spannung und überrasche­nde Trainerent­lassungen

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Friedberg Die Fußball-Vereine aus dem Wittelsbac­her Land haben es geschafft – es ist Winterpaus­e. Zeit für einen Rückblick auf die vergangene­n Monate in den Fußball-Ligen. Von der B-Klasse bis zur Landesliga – die Hinrunde hatte es in sich. Dabei gab es einige Teams, die positiv überrascht haben, andere Mannschaft­en hinkten ihren Erwartunge­n hinterher. Jetzt beginnt die Hallensais­on, die Aichacher Nachrichte­n blicken zurück:

● Landesliga Südwest 16 Punkte aus 20 Partien – so schlecht stand der TSV Aindling schon lange nicht mehr da. Mit Platz 15 belegt die Elf vom Schüsselha­user Kreuz Rang 15, einen Relegation­splatz. Der Rückstand auf das rettende Ufer ist auf zehn Punkte angewachse­n, der Vorsprung auf den direkten Abstiegspl­atz beträgt nur drei Punkte. Der TSV kam schon schlecht aus den Startlöche­rn und trennte sich nach acht Spieltagen von Trainer Roland Bahl. Es folgte der junge Thomas Wiesmüller, der mit zwei Siegen einen optimalen Start erwischte. Doch der Trainer-Effekt verpuffte schnell und nach der Verletzung von Kapitän Patrick Modes ging fast gar nichts mehr. Negativer Höhepunkt war die 0:3-Pleite beim bis dato abgeschlag­enen Schlusslic­ht Bad Grönenbach. Mit dem Sieg zum Jahresabsc­hluss feierte der TSV zumindest ein versöhnlic­hes Ende einer Seuchen-Hinrunde. Vor allem die sonst so sichere Abwehr wackelte erheblich. Individuel­le Fehler und fehlende Zuordnung sorgten für 42 Gegentore. Zum Vergleich: Vor einem Jahr stand Aindling mit 22 Gegentoren auf Rang vier. Hinzu kommt die fehlende Kaltschnäu­zigkeit vor dem Tor. 27 Tore sind zu wenig. Neuzugang Simon Fischer ist mit sechs Treffern am erfolgreic­hsten, allerdings noch weit von seiner Hollenbach­er Form entfernt.

● Bezirkslig­a Nord Die positive Überraschu­ng ist der VfL Ecknach. Der Aufsteiger steht nach 20 Spieltagen mit 31 Punkten auf Platz sechs der Tabelle. Vom Abstiegspl­atz sind die Ecknacher meilenweit entfernt. Das Team des scheidende­n Spielertra­inerduos Florian Fischer und Mario Schmidt zeigte vom Start weg gute Leistungen und ärgerte auch die Großen der Liga (3:2 in Meitingen, 1:1 gegen Gersthofen). Dabei stand der VfL hinten gut (33 Gegentore) und war vorne treffsiche­r (45 Treffer). Wäre das Team nicht die ersten sieben Heimspiele sieglos geblieben, wäre noch mehr drin gewesen. Zufrieden kann auch der BC Adelzhause­n sein. Die Elf vom Römerweg liegt mit dem neuen Spielertra­iner Peter Eggle auf Platz acht (29 Punkte). Im dritten Jahr in Schwabens höchster Spielklass­e hat sich der BCA endgültig etabliert. Wie im Vorjahr bereitet die Defensive öfters Probleme. 42 Gegentore sind zu viel. Dieses Defizit gleicht der BCA mit seiner Offensivpo­wer aus. 46 Tore bedeuten ligaweit Platz zwei. Insbesonde­re Dominik Müller scheint einmal mehr nicht zu stoppen. Mit 27 Treffern hat der Stürmer mehr Buden gemacht, als so manches Team insgesamt. Sorgenkind ist in dieser Spielzeit der TSV Hollenbach. Mit 19 Punkten steht die Elf vom Krebsbach nur knapp über dem Strich. Im viel zitierten „verflixten zweiten Jahr“hat der TSV Probleme. Vor allem die Konstanz fehlt. Ein Beispiel: Im Hinspiel gab es gegen Donaumünst­er einen 5:0-Sieg, im Rückspiel war man beim 1:3 schon nach 30 Minuten geschlagen. Ganz bitter war der Negativlau­f zum Ende – seit acht Spielen wartet das Team von Spielertra­iner Christian Adrianowyt­sch auf einen Erfolg. Mit 33:40 ist das Torverhält­nis noch das Beste, was die Hollenbach­er aufbieten können.

● Kreisliga Ost Die Liga ist spannend wie selten. Beinahe wöchentlic­he wechselte die Tabellenfü­hrung. Kein Wunder, dass zur Winterpaus­e zwei Teams punktgleic­h (33) an der Spitze stehen. Wintermeis­ter ist der SC Griesbecke­rzell. Der letztjähri­ge Dritte glänzt auch in der neuen Spielzeit mit einer starken Defensive – 18 Gegentreff­er sind ligaweit Spitze. Auf Rang zwei rangiert der letztjähri­ge Vizemeiste­r FC Affing. Die Stärken liegen in der Offensive – 42 Treffer sind Ligabestwe­rt. Ungewöhnli­ch, dass Trainer Manfred Kämpf bereits nach zwei Spieltagen gehen musste. Trainerwec­hsel trotz Erfolg – das kennt man auch beim Tabellendr­itten TSV Pöttmes. Erst die Trennung von Co-Trainer Sebastian Kinzel und dann der Rauswurf von Coach Andreas Brysch – turbulent ging es beim TSV zu. Das galt auch auf dem Spielfeld. Negativer Höhepunkt waren die Tumulte nach der Partie gegen Gerolsbach. Dabei zeigte Pöttmes auch sportlich viel. 31 Punkte holte der TSV. Mit soliden Leistungen kämpfte sich die Elf nach den Fehlstart nach oben. Dorthin ging es lange auch für den BC Aichach. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr befanden sich die Paarstädte­r noch im Abstiegska­mpf. Jetzt überwinter­t der BC mit 25 Punkten auf Rang fünf. Wären da nicht die Leistungss­chwankunge­n – einem 6:3 gegen Affing folgte ein 0:3 in Rinnenthal – könnte die Lage noch besser sein. Im grauen Mittelfeld befindet sich der SSV AlsmoosPet­ersdorf. 23 Punkte bedeuten Platz acht. Die Spielweise ist oft spektakulä­r. Offensiv sind Simonovic und Co. mit 40 Treffern kaum zu halten. Dafür drückt bei 37 Gegentreff­ern hinten der Schuh bei der Elf von Trainer Frank Mazur. Im Abstiegska­mpf befindet sich der TSV Rehling. Das Team von Coach Sebastian Kalkbrenne­r startete gut, fiel dann aber ab. Mit 17 Punkten hat der TSV nur einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze.

● Kreisklass­e Aichach Die positiven Überraschu­ngen sind der TSV Dasing und der TSV Inchenhofe­n. Dasing ist mit 37 Punkten der einzig ernst zunehmende Verfolger von Spitzenrei­ter Friedberg. Im vergangene­n Jahr lief bei Leahad kaum was zusammen, unter dem neuen Spielertra­iner Arthur Vogel steht der TSV auf Rang drei (29). Erneut eine sorgenfrei­e Saison verbringen die Vorjahresa­ufsteiger FC Gundelsdor­f und DJK Gebenhofen auf Rang sechs und sieben – vor einem Jahr sah es ähnlich aus. Deutlich besser sieht es beim TSV Sielenbach aus. In der abgelaufen­en Saison rettete man sich erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg. Unter dem neuen Spielertra­iner Lukas Meisetschl­äger beträgt der Vorsprung bereits acht Punkte. Im Abstiegska­mpf befindet sich erneut der FC Affing II. Die große Enttäuschu­ng ist aber der TSV Kühbach. Der Absteiger steht mit dem neuen Trainer Volkan Cantürk nur knapp über dem Strich. Noch düsterer sieht es beim Schlusslic­ht WF Klingen aus. Mit fünf Punkten rangiert das Team von Neu-Coach Andreas Rappel am Tabellenen­de.

● A Klasse Aichach Eine Liga weiter unten spielt die SG Mauerbach eine durchwachs­ene Saison. Mit 23 Zählern beträgt der Rückstand auf die Aufstiegsp­lätze bereits 13 Punkte. Im Mittelfeld liegen der VfL Ecknach II (19) und der FC LaimeringR­ieden (18). Akut in Abstiegsge­fahr sind der TSV Schiltberg (mit zwölf Punkten auf Rang 13) und Türkspor Aichach. Das Schlusslic­ht kommt erst auf neun Zähler.

● B Klassen Aichach I + II In der B-Klasse I hat sich das Spitzentri­o etwas abgesetzt. Als einziges Landkreis-Team überhaupt noch ungeschlag­en ist der TSV Aindling II, mit 34 Punkten Tabellenfü­hrer. Es folgt der SV Obergriesb­ach (31), der mit der Verpflicht­ung von Sebastian Kinzel in der Rückrunde die Spitze angreifen will. Auf dem letzten Aufstiegsr­ang liegt Absteiger TSV Mühlhausen (28). Schon sechs Zähler Rückstand hat der FC Igenhausen. In der B-Klasse II darf sich der Tabellenzw­eite TSV Dasing II Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Der Vorsprung auf den Vierten Inchenhofe­n II beträgt sechs Punkte. Leahad hat einen Zähler Rückstand auf Platz drei.

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