Ecknach tut die Höhenluft gut
Aufsteiger mischt Bezirksliga auf, während Hollenbach im zweiten Jahr strauchelt. Bedrohlich ist die Lage beim Landesligisten TSV Aindling. Die Kreisliga bietet Spannung und überraschende Trainerentlassungen
Aichach Friedberg Die Fußball-Vereine aus dem Wittelsbacher Land haben es geschafft – es ist Winterpause. Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen Monate in den Fußball-Ligen. Von der B-Klasse bis zur Landesliga – die Hinrunde hatte es in sich. Dabei gab es einige Teams, die positiv überrascht haben, andere Mannschaften hinkten ihren Erwartungen hinterher. Jetzt beginnt die Hallensaison, die Aichacher Nachrichten blicken zurück:
● Landesliga Südwest 16 Punkte aus 20 Partien – so schlecht stand der TSV Aindling schon lange nicht mehr da. Mit Platz 15 belegt die Elf vom Schüsselhauser Kreuz Rang 15, einen Relegationsplatz. Der Rückstand auf das rettende Ufer ist auf zehn Punkte angewachsen, der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz beträgt nur drei Punkte. Der TSV kam schon schlecht aus den Startlöchern und trennte sich nach acht Spieltagen von Trainer Roland Bahl. Es folgte der junge Thomas Wiesmüller, der mit zwei Siegen einen optimalen Start erwischte. Doch der Trainer-Effekt verpuffte schnell und nach der Verletzung von Kapitän Patrick Modes ging fast gar nichts mehr. Negativer Höhepunkt war die 0:3-Pleite beim bis dato abgeschlagenen Schlusslicht Bad Grönenbach. Mit dem Sieg zum Jahresabschluss feierte der TSV zumindest ein versöhnliches Ende einer Seuchen-Hinrunde. Vor allem die sonst so sichere Abwehr wackelte erheblich. Individuelle Fehler und fehlende Zuordnung sorgten für 42 Gegentore. Zum Vergleich: Vor einem Jahr stand Aindling mit 22 Gegentoren auf Rang vier. Hinzu kommt die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. 27 Tore sind zu wenig. Neuzugang Simon Fischer ist mit sechs Treffern am erfolgreichsten, allerdings noch weit von seiner Hollenbacher Form entfernt.
● Bezirksliga Nord Die positive Überraschung ist der VfL Ecknach. Der Aufsteiger steht nach 20 Spieltagen mit 31 Punkten auf Platz sechs der Tabelle. Vom Abstiegsplatz sind die Ecknacher meilenweit entfernt. Das Team des scheidenden Spielertrainerduos Florian Fischer und Mario Schmidt zeigte vom Start weg gute Leistungen und ärgerte auch die Großen der Liga (3:2 in Meitingen, 1:1 gegen Gersthofen). Dabei stand der VfL hinten gut (33 Gegentore) und war vorne treffsicher (45 Treffer). Wäre das Team nicht die ersten sieben Heimspiele sieglos geblieben, wäre noch mehr drin gewesen. Zufrieden kann auch der BC Adelzhausen sein. Die Elf vom Römerweg liegt mit dem neuen Spielertrainer Peter Eggle auf Platz acht (29 Punkte). Im dritten Jahr in Schwabens höchster Spielklasse hat sich der BCA endgültig etabliert. Wie im Vorjahr bereitet die Defensive öfters Probleme. 42 Gegentore sind zu viel. Dieses Defizit gleicht der BCA mit seiner Offensivpower aus. 46 Tore bedeuten ligaweit Platz zwei. Insbesondere Dominik Müller scheint einmal mehr nicht zu stoppen. Mit 27 Treffern hat der Stürmer mehr Buden gemacht, als so manches Team insgesamt. Sorgenkind ist in dieser Spielzeit der TSV Hollenbach. Mit 19 Punkten steht die Elf vom Krebsbach nur knapp über dem Strich. Im viel zitierten „verflixten zweiten Jahr“hat der TSV Probleme. Vor allem die Konstanz fehlt. Ein Beispiel: Im Hinspiel gab es gegen Donaumünster einen 5:0-Sieg, im Rückspiel war man beim 1:3 schon nach 30 Minuten geschlagen. Ganz bitter war der Negativlauf zum Ende – seit acht Spielen wartet das Team von Spielertrainer Christian Adrianowytsch auf einen Erfolg. Mit 33:40 ist das Torverhältnis noch das Beste, was die Hollenbacher aufbieten können.
● Kreisliga Ost Die Liga ist spannend wie selten. Beinahe wöchentliche wechselte die Tabellenführung. Kein Wunder, dass zur Winterpause zwei Teams punktgleich (33) an der Spitze stehen. Wintermeister ist der SC Griesbeckerzell. Der letztjährige Dritte glänzt auch in der neuen Spielzeit mit einer starken Defensive – 18 Gegentreffer sind ligaweit Spitze. Auf Rang zwei rangiert der letztjährige Vizemeister FC Affing. Die Stärken liegen in der Offensive – 42 Treffer sind Ligabestwert. Ungewöhnlich, dass Trainer Manfred Kämpf bereits nach zwei Spieltagen gehen musste. Trainerwechsel trotz Erfolg – das kennt man auch beim Tabellendritten TSV Pöttmes. Erst die Trennung von Co-Trainer Sebastian Kinzel und dann der Rauswurf von Coach Andreas Brysch – turbulent ging es beim TSV zu. Das galt auch auf dem Spielfeld. Negativer Höhepunkt waren die Tumulte nach der Partie gegen Gerolsbach. Dabei zeigte Pöttmes auch sportlich viel. 31 Punkte holte der TSV. Mit soliden Leistungen kämpfte sich die Elf nach den Fehlstart nach oben. Dorthin ging es lange auch für den BC Aichach. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr befanden sich die Paarstädter noch im Abstiegskampf. Jetzt überwintert der BC mit 25 Punkten auf Rang fünf. Wären da nicht die Leistungsschwankungen – einem 6:3 gegen Affing folgte ein 0:3 in Rinnenthal – könnte die Lage noch besser sein. Im grauen Mittelfeld befindet sich der SSV AlsmoosPetersdorf. 23 Punkte bedeuten Platz acht. Die Spielweise ist oft spektakulär. Offensiv sind Simonovic und Co. mit 40 Treffern kaum zu halten. Dafür drückt bei 37 Gegentreffern hinten der Schuh bei der Elf von Trainer Frank Mazur. Im Abstiegskampf befindet sich der TSV Rehling. Das Team von Coach Sebastian Kalkbrenner startete gut, fiel dann aber ab. Mit 17 Punkten hat der TSV nur einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
● Kreisklasse Aichach Die positiven Überraschungen sind der TSV Dasing und der TSV Inchenhofen. Dasing ist mit 37 Punkten der einzig ernst zunehmende Verfolger von Spitzenreiter Friedberg. Im vergangenen Jahr lief bei Leahad kaum was zusammen, unter dem neuen Spielertrainer Arthur Vogel steht der TSV auf Rang drei (29). Erneut eine sorgenfreie Saison verbringen die Vorjahresaufsteiger FC Gundelsdorf und DJK Gebenhofen auf Rang sechs und sieben – vor einem Jahr sah es ähnlich aus. Deutlich besser sieht es beim TSV Sielenbach aus. In der abgelaufenen Saison rettete man sich erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg. Unter dem neuen Spielertrainer Lukas Meisetschläger beträgt der Vorsprung bereits acht Punkte. Im Abstiegskampf befindet sich erneut der FC Affing II. Die große Enttäuschung ist aber der TSV Kühbach. Der Absteiger steht mit dem neuen Trainer Volkan Cantürk nur knapp über dem Strich. Noch düsterer sieht es beim Schlusslicht WF Klingen aus. Mit fünf Punkten rangiert das Team von Neu-Coach Andreas Rappel am Tabellenende.
● A Klasse Aichach Eine Liga weiter unten spielt die SG Mauerbach eine durchwachsene Saison. Mit 23 Zählern beträgt der Rückstand auf die Aufstiegsplätze bereits 13 Punkte. Im Mittelfeld liegen der VfL Ecknach II (19) und der FC LaimeringRieden (18). Akut in Abstiegsgefahr sind der TSV Schiltberg (mit zwölf Punkten auf Rang 13) und Türkspor Aichach. Das Schlusslicht kommt erst auf neun Zähler.
● B Klassen Aichach I + II In der B-Klasse I hat sich das Spitzentrio etwas abgesetzt. Als einziges Landkreis-Team überhaupt noch ungeschlagen ist der TSV Aindling II, mit 34 Punkten Tabellenführer. Es folgt der SV Obergriesbach (31), der mit der Verpflichtung von Sebastian Kinzel in der Rückrunde die Spitze angreifen will. Auf dem letzten Aufstiegsrang liegt Absteiger TSV Mühlhausen (28). Schon sechs Zähler Rückstand hat der FC Igenhausen. In der B-Klasse II darf sich der Tabellenzweite TSV Dasing II Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Der Vorsprung auf den Vierten Inchenhofen II beträgt sechs Punkte. Leahad hat einen Zähler Rückstand auf Platz drei.