Erst einmal klein anfangen
Stehen eines Tages Wohnhäuser unter Wasser, wenn das Moor im Projektgebiet „Schorner Röste“zwischen Pöttmes und Ehekirchen wiedervernässt wird? Die Vertreter des Donaumoos-Zweckverbands und der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele verneinten diese größte Sorge der Besucher der Bürgerversammlung am Montag vehement. Sie stehen damit bei den Menschen im Wort. Wirklich überzeugen konnten sie sie trotzdem nicht. Die Skepsis vieler Zuhörer blieb. Ihre Fragen sind berechtigt. Schließlich geht es um die Existenzgrundlage der Menschen, die im Donaumoos leben oder dort mit Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt verdienen.
Doch die Verantwortlichen haben gute Argumente an der Hand. Aufgrund ähnlicher Projekte, die bereits erfolgreich abgeschlossen sind, können sie auf einschlägige Erfahrungen verweisen. Niemand muss mitmachen, wenn er nicht will. Ein „Weiter wie bisher“würde allerdings die Existenzgrundlage vieler Landwirte im Moos über die nächsten Generationen erst recht zunichtemachen.
Um all das zu untermauern, empfiehlt es sich vermutlich, auf kleineren, öffentlichen Flächen anzufangen. Wenn dort exemplarisch sichtbar wird, was daraus werden kann und warum die Renaturierung sinnvoll ist, fällt die weitere Überzeugungsarbeit womöglich leichter. Dann hat das Projekt immer noch die Chance, weiterzuwachsen. Es wäre schade, wenn diese Chance jetzt ganz am Anfang schon zerredet würde.