Gefährlicher Weg zum Einkaufen
Viele Derchinger versorgen sich im Gewerbegebiet in dem Friedberger Stadtteil. Sie haben jedoch Sorge, auf der Strecke überfahren zu werden. Warum dauert es bis nächstes Jahr, bis eine Überquerungshilfe gebaut wird?
Friedberg Derching Schon seit einiger Zeit herrscht wegen der Verkehrssituation im Gewerbegebiet „Friedberg Park“Unmut in Derching. Hier, entlang des Winterbruckenwegs, entsteht ein Nahversorgungszentrum. So haben sich unter anderem die Bäckerei Scharold und der Discounter Aldi angesiedelt. „Für uns in Derching sind das tolle Einkaufsmöglichkeiten“, freut sich Anton Boneberger. Früher musste der Senior bis Lechhausen fahren. Heute ist das anders. Und das ist gut so – wäre da nicht der Verkehr.
Drei Mal die Woche radelt der 77-Jährige in das Gewerbegebiet, um Besorgungen für den täglichen Bedarf zu erledigen. Auf Höhe von McDonald’s muss er den Winterbruckenweg überqueren, der von der Autobahn zum Gewerbegebiet führt. Ein Himmelfahrtskommando, wie der Rentner betont. „Sowohl für Fußgänger als auch für Radler ist das Überqueren der Straße sehr gefährlich.“
Vor allem zu den Stoßzeiten bemerkt Boneberger ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. „Zwischen 8 und 9.30 Uhr morgens und 15.30 bis 17 Uhr abends geht’s schlimm zu“, sagt er. Ein Großteil der Auto- und Lastkraftwagenfahrer sei schneller als die erlaubten 50 Kilometer pro Stunde unterwegs. „Es gibt keine Beschilderung, die auf die Gefahrenzone hinweist“, kritisiert er weiter. Zudem verhielten sich die Fahrer äußerst aggressiv. „Man muss damit rechnen, angehupt zu werden.“
ist frustriert. Er wünscht sich eine Querungshilfe, die die Situation entschärft. „Eine Mittelinsel als Pausenstelle, um die Straße vor allem als älterer Mensch Stück für Stück überqueren zu können“, erklärt er. Die Stadt Friedberg plant eine solche Einrichtung. Der Bauausschuss hat im Juli dieses Jahres beschlossen, eine Querungshilfe westlich des Kreisverkehrs zu bauen. Die Gesamtkosten wurden damals auf maximal 25 000 Euro geschätzt. Pressesprecher Frank Büschel sagt: „Die Abstimmungen mit den beteiligten Grundstückseigentümern und Planungen sind erfolgt, die Haushaltsmittel im Etatentwurf 2018 eingestellt.“Nun müssten die Mittel vom Stadtrat freigegeben werden. Erst dann könne die Umsetzung erfolgen.
Für viele kommt die Maßnahme zu spät, so für Rosemarie Krendlinger. Als Derchinger Ortssprecherin ist sie mit den Sorgen der Bürger vertraut. „Für Radfahrer und Fußgänger ist die Situation sicherlich ungut“, meint sie – zumal viele Lkw die Stelle frequentierten. Das VorBoneberger haben der Stadt, einen Fugängerüberweg einzurichten, sollte ihrer Ansicht nach von vorneherein Bestandteil des Bauplans sein. Das sieht auch Horst Jung so. „Von Anfang hätte die Mittelinsel in den Planungen für das Zentrum bedacht werden müssen“, kritisiert der Anwohner, der sich bereits im Oktober 2016 an unsere Zeitung gewandt hatte. „Die Verantwortlichen wussten, dass dort eine Bäckerei und ein Supermarkt hinkommen würden“, empört er sich. Doch sei die Stadt Friedberg erst nach einem aushierzu drücklichen Hinweis in Aktion getreten. Die Begründung der Stadt, in diesem Kalenderjahr sei kein Budget für die Realisierung dagewesen, kann der Derchinger nicht nachvollziehen. „Im Haushalt wäre das nicht aufgefallen“, denkt er.
Der Planungs- und Umweltausschuss hatte sich im Juli 2017 außerdem mit der Errichtung eines Parkand-Move-Platzes in Derching beschäftigt. Wie Büschel von der Stadtverwaltung berichtet, laufen Verhandlungen mit dem AVV über eine Haltestelle in diesem Bereich.