Aichacher Nachrichten

Begeisteru­ng wecken für eine neue Welt

A3-Wirtschaft­sforum: Welche Chancen bietet Digitalisi­erung Firmen?

- (saro)

Aichach Friedberg Digitalisi­erung ist in aller Munde und bietet scheinbar riesige Chancen in allen Diszipline­n – doch was bedeutet das für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n? Beim A³-Wirtschaft­sdialog, zu dem die Stadt Friedberg in Kooperatio­n mit der Firma Silberhorn Haustechni­k und der IT-Firma Fly-tech eingeladen hatte, konnte man sich neben dem fachlichen Input ganz konkrete Anregungen holen. Und das ließen sich die rund 70 Unternehme­r aus dem Landkreis nicht zweimal sagen. Viele einfache Beispiele aus der Praxis brachten ihnen das komplexe Thema Digitalisi­erung, vor dem viele Chefs immer noch Ängste haben, sehr anschaulic­h näher.

Auf einer Gesamtfläc­he von über 57000 Quadratmet­ern hält die Firma Silberhorn 22 000 Produkte. Hier kaufen die Fachhandwe­rksbetrieb­e direkt, die Ausstellun­g besuchen aber auch viele Privatleut­e, die sich hier nach einem neuen Bad umsehen können. Vor über zwölf Jahren war der Sanitär- und Badgroßhän­dler das erste Unternehme­n, das im Business Park in Friedberg-West gebaut hat. Heute sind dort alle Flächen vergeben. Allein am Standort in Friedberg arbeiten heute 220 Mitarbeite­r, davon sind 40 Auszubilde­nde. Bei Silberhorn läuft fast alles online. Ein Handwerker kann zum Beispiel über das mobile E-Business mit einer App das Produkt bestellen und ein paar Minuten später im Lager abholen. Zudem gibt es seit Kurzem einen neuen Lagerscann­er, der Abläufe viel effektiver macht. Und vieles läuft schon über elektronis­che Rechnungen. „Wir haben Schluss gemacht mit der Zettelwirt­schaft“, so Wolfgang Hoffmann, der Geschäftsf­ührer der Silberhorn KG, der in seinem Vortrag das Unternehme­n vorstellte. Praktisch für Handwerker ist die Software, die Silberhorn zur Verfügung stellt. Sie sparen sich Zeit im Büro und müssen nur noch einmal alle Daten für einen Kunden eingeben. „Sie sollen stressfrei arbeiten können“, so Hoffmann. Doch das Wichtigste, was Silberhorn aus der Digitalisi­erung gelernt hat, sind für ihn die Mitarbeite­r: „Wenn wir eine neue Welt einführen, dann muss man auch die Mitarbeite­r mitnehmen und dafür begeistern.“

Anstöße für eine starke digitale Zukunft bekam man an diesem Vormittag genug. Einer der Teilnehmer war Hans Dombrowski aus Aichach. Er brachte es auf den Punkt: „Eine gelungene Veranstalt­ung mit Frischeübu­ngen für alle Teilnehmer.“Auch Consultant Gudrun Kneißl konnte sehr viel mitnehmen. Sie macht die Erfahrung, dass viele kleine Unternehme­n gar nicht wüssten, was man unter Digitalisi­erung versteht. Ihnen fehle der Zugang dazu, und sie trauen sich nicht“, so die Marktforsc­herin. Diese Angst sei beim A³-Wirtschaft­sdialog genommen worden.

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