Musik, die besinnlich und nachdenklich stimmt
Benefizkonzert in der Pöttmeser Pfarrkirche St. Peter und Paul bringt dringend nötige Spenden für die Tschernobyl-Kinderhilfe Pöttmes-Schrobenhausen ein. Die Vorsitzende berichtet, wie wichtig die Unterstützung ist
Pöttmes Bereits zum 17. Mal musizierten Künstler für die Tschernobyl-Kinderhilfe Pöttmes-Schrobenhausen. In der Pöttmeser Pfarrkirche St. Peter und Paul luden die Musiker zu einem eineinhalbstündigen Benefizkonzert, das die Musikliebhaber in besinnliche und nachdenkliche Adventstimmung versetzte. Der Eintritt war frei.
Die Spenden werden auch in diesem Jahr kranken Kindern im weißrussischen Gomel zugutekommen. Die 1995 von Evi Schmidt-Deeg gegründete Tschernobyl-Kinderhilfe Pöttmes-Schrobenhausen unterstützt Hilfsprojekte für Kinder, die durch die schreckliche Atomkatastrophe vor 31 Jahren gesundheitlich und sozial besonders hart betroffen sind. Es ist bereits die zweite Generation, die mit den Spätfolgen der Nuklearkatastrophe kämpft. Aufgrund des geschädigten Erbguts ist ein Anstieg von Krebs- und anderen Erkrankungen zu beobachten. Evi Schmidt-Deeg sagte: „Die Spenden kommen an und bewirken viel. Sie machen das Leid etwas erträglicher.“Ein besonderes „Dankeschön“ging an den Pöttmeser Pfarrer Thomas Rein, der die Pfarrkirche für dieses musikalische Highlight zur Verfügung stellte.
Der Posaunenchor der Apostelkirche Neuburg unter der Leitung von Bernd Kordetzky eröffnete stimmungsvoll den adventlichen Nachmittag. Die Gäste hörten die Choralfantasie „Wir sagen euch an den lieben Advent“. Der Organist Tom Stotko spielte andächtige Kompositionen von Johann Sebastian Bach, gleich zu Beginn „Wachet auf, ruft uns die Stimme“.
Mit seinen einfühlsamen und gleichzeitig kritischen Texten regte Hermann Plöckl die Zuhörer zum Nachdenken und In-sich-Gehen an. Plöckl machte sich Gedanken über den Klimawechsel ebenso wie über den großen Flüchtlingsstrom. Vom höchsten Gebot, dem Gebot der Liebe, handelte einer seiner vorgetragenen Texte. Er riet den Gästen des Benefizkonzerts, das Du vor das Ich zu stellen. Das bestens harmonierende Querflötenquintett der Musikschule Schrobenhausen – Michaela Brucklacher, Cathrin Gauss, Maria Heinrich und Natascha Kohl – hatte zusammen mit ihrem Leiter Friedrich Halbleib das „Ave verum Corpus“von Wolfgang Amadeus Mozart und das „Concerto in a-Moll op. 15/2“des französischen Komponisten und Flötisten Joseph Bodin de Boismortier einstudiert.
Die fünf Damen des „Boarischen Saitenklangs“bewiesen mit Zither, Hackbrett, Gitarre, Harfe und Bass ihre musikalische Vielseitigkeit. Die Musikliebhaber hörten andächtig zu, als der „Gradtacktiger Landler“von Florin Pallhuber und die „Heistädtischen ligste Nacht“des Komponisten Peter Moser erklang. Die glasklare Stimme der Sopranistin Gabriele Huber erschallte beim „Panis Angelicus“und dem Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“in jedem Winkel der Pfarrkirche. Das Publikum lauschte genussvoll der hervorragenden Solistin.
Evi Schmidt-Deeg hoffte in ihren Abschiedsworten, dass dem Publikum das musikalische Geschenk gefallen habe.
Nach einem herzlichen Applaus der Besucher wärmten sich Künstler und Gäste mit Kaffee, Tee, Glühwein und Nusskuchen im Pfarrheim auf.