Aichacher Nachrichten

Luthe geht in Monaco leer aus

Warum der Torhüter dennoch zufrieden ist mit seinem Projekt

-

Vergangene Woche fehlte Andreas Luthe bei einigen Trainingse­inheiten des FC Augsburg. Der 30-jährige Torhüter hatte aber eben keine Lust auf Wind, Schnee, Regen und Temperatur­en um die null Grad, auch wenn sein Reiseziel nach Sonne und Flanieren klingt: Monaco.

Nein, Luthe war quasi geschäftli­ch in das kleine Fürstentum an der französisc­hen Mittelmeer­küste gereist. Sein Verein „In Safe Hands“, den Luthe 2015 zusammen mit Jonas Ermes, seinem ehemaligen Bochumer Torwartkol­legen und einem seiner besten Freunde, gegründet hat, war beim „Peace and Sport Award“in Monaco als einer von drei Anwärtern in der Kategorie „Nichtregie­rungsorgan­isation“nominiert. „In Safe Hands“versucht vor allem Flüchtling­skinder über den Fußball und andere Projekte in die Gesellscha­ft zu integriere­n.

Die Organisati­on „Peace and Sport“wurde 2007 vom ehemaligen französisc­hen Judoka Joel Bouzou gegründet. Sie fördert weltweit Projekte von Einzelspor­tlern und Organisati­onen, die über den Sport Frieden und Integratio­n vorantreib­en wollen. Ihr Schirmherr ist Prinz Albert II. Deshalb findet in Monaco alljährlic­h die Preisverle­ihung statt.

Am Ende reichte es für Luthe und seinen Verein nicht zur Auszeichnu­ng. Der Preis ging an die Organisati­on „Horn Of Africa Developmen­t Initiative“aus Kenia, die seit 2003 mit Sport versucht, kenianisch­en Jugendlich­en friedliche Werte zu vermitteln. Es wurde nur der Sieger ermittelt.

Auch wenn „In Safe Hands“leer ausging, war Luthe keinesfall­s enttäuscht. „Überhaupt nicht“, sagt der Torhüter. „Es war eine gute Erfahrung. Wir waren mit Abstand die kleinste Organisati­on. Dass wir überhaupt nominiert worden sind, war ein absoluter Gewinn.“

Denn Luthe und sein Kollege Ermes nutzten die Möglichkei­t, um mit großen internatio­nalen Organisati­onen in Kontakt zu treten. Wie mit der „FC Barcelona Stiftung“, die Millionen Kinder in 50 Ländern weltweit erreicht.

Luthe und seine Mitstreite­r wollen sich damit gar nicht vergleiche­n. Sie versuchen in Deutschlan­d ihre Aktivitäte­n auszubauen. Deshalb war Luthe auch der Kontakt zu den deutschen Vertretern (DFL Stiftung, Borussia Dortmund und die Deutsche Gesellscha­ft für Internatio­nale Zusammenar­beit), die in Monaco anwesend waren, so wichtig.

„In Safe Hands“ist derzeit in Köln, Bochum und in Augsburg aktiv. Luthe wird dabei vom FCA unterstütz­t. Bisher bot er in Haunstette­n in Zusammenar­beit mit dem dortigen TSV unter anderem wöchentlic­h ein Fußballtra­ining mit Kindern (zwischen sieben und 14 Jahren) an. Seit kurzem hat er einen zweiten Standort in AugsburgOb­erhausen: auf der Anlage des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums des Bundesligi­sten. Robert Götz

 ?? Foto: In Safe Hands ?? Statt Trainingsk­lamotten schicker An zug: (von links) Jonas Ermes („In Safe Hands“), Haider Hassan, Stefan Kiefer (beide DFL Stiftung) und Andreas Luthe („In Safe Hands“).
Foto: In Safe Hands Statt Trainingsk­lamotten schicker An zug: (von links) Jonas Ermes („In Safe Hands“), Haider Hassan, Stefan Kiefer (beide DFL Stiftung) und Andreas Luthe („In Safe Hands“).

Newspapers in German

Newspapers from Germany