Was Einbrecher im Wertstoffhof suchen
Binnen kurzer Zeit dringen Unbekannte in mehrere Anlagen im Wittelsbacher Land ein. Ist es eine Bande?
Aichach Friedberg Mering, Kissing, Dasing: Innerhalb weniger Wochen ereignete sich eine ganze Reihe von Einbrüchen in Wertstoffhöfe im Landkreis. Zuletzt verschafften sich Unbekannte Zutritt zu dem Gelände der in Friedberg-Süd gelegenen Anlage. Dass es sich um eine „Serie“handelte, sei ungewöhnlich, meint Friedbergs Polizei-Vize Peter Zimmermann. Weniger ungewöhnlich sei dagegen, dass vor allem finanziell schlecht gestellte Menschen Elektround EDV-Schrott nach Metallen absuchen.
Was für den einen Abfall ist, weckt beim anderen Begehrlichkeiten, weiß Zimmermann. Demnach hatten sich die Täter in Friedberg insbesondere an jenen Containern zu schaffen gemacht, in denen Elektroschrott lagerte. Was die Langfinger genau entwendeten, ist unklar. Doch ließen sie einige Computergehäuse vor den Containern stehen. Der Sachschaden beläuft sich auf 200 Euro. Ähnlich beim Meringer Wertstoffhof im November. Hier brachen Diebe einen Container auf, aus dem sie zwei Laptops im Wert von 40 Euro entwendeten. Wie Zimmermann berichtet, suchen Täter zielgerichtet nach Containern und Mülltonnen mit „wertvollem“Schrott. „Sie sind oft mit Riegeln und Vorhängeschlössern gesichert, die aufgebrochen werden.“
Leer geräumte Kaffeekassen seien nur Begleiterscheinung des Raubzugs. Ob die Täter auf Wertstoffhöfen leichtes Spiel haben, komme auf die jeweilige Sicherung des Areals an. Zum Teil sei das Gelände eingezäunt und durch ein Tor abgeschirmt wie in Friedberg-Süd. „Aber der Dieb ist feige und will nicht erkannt werden“, betont der Polizei-Vize. Die Personen stiegen meist von hinten in den Hof ein. Wegen des Kostenaufwands komme eine Überwachung durch Kameras aber selten vor, sagt Zimmermann. „Mir ist zumindest keiner bekannt.“Auch in Dasing wurde das Wertstoffareal von einem Dieb heimgesucht. Er brach das Zufahrtstor auf, entwendete aber nichts. Tage später drang ein Täter in die Personalhütte ein, wo er Werkzeug stahl. Und auch in Kissing durchwühlten Unbekannte mehrmals Container. „Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um eine Tätergruppe handelt“, meint Zimmermann. Problem aber sei, sagt er weiter, dass die Mitarbeiter den Diebstahl oft erst spät bemerken. Zudem lasse sich der tatsächliche Beuteschaden nur schwer feststellen, weil der eingehende Schrott nicht registriert wird. „Man kann nur mutmaßen, dass es sich um reisende Täter handelt, die die Orte und deren Wertstoffhöfe abklappern und auskundschaften.“Die Fahndung läuft.