Stress lass nach
Vor den Weihnachtsferien heißt es ranklotzen für die Schulaufgaben. Lerntrainerin Diana Selig aus Aichach hat Tipps, wie ihr euch am besten auf Prüfungen vorbereitet
Aichach Friedberg Besinnliche Adventszeit? Wohl kaum. Für Schüler ist die Zeit vor den Weihnachtsferien der pure Stress. Denn dann heißt es üben für die Matheschulaufgabe und Grammatik pauken für Französisch. „Ich fühle mich von der Schule sehr gestresst, weil man sich jeden Tag auf so viele Fächer vorbereiten muss“, sagt der 17-jährige Simon aus Aichach. Er besucht das dortige Gymnasium und ist frustriert, dass der Stoff oft nur im Kurzzeitgedächtnis landet, weil dann schon die nächste Ex ansteht. Damit ist er nicht allein.
Doch es gibt Strategien, um den Lernstress zu reduzieren. „Das Wichtigste beim Lernen ist, zu selektieren und zu priorisieren“, weiß Lerntrainerin Diana Selig. Sie gibt seit über 20 Jahren Nachhilfe, unterstützt Schüler beim Lernen lernen und gibt ihnen Strategien zur Stressbewältigung mit auf den Weg. Sie erlebe immer wieder, wie Schüler den Prüfungsstoff der Reihe nach lernen, aber die Zeit am Ende knapp wird und sie die Themen nicht wiederholen können. „Um das zu vermeiden, sollte man sich einen Überblick über den gesamten Inhalt verschaffen und sich auf das Wichtigste konzentrieren“, sagt die Aichacherin. Das mache 80 Prozent des Lernerfolgs aus. Kleine Details seien dagegen nicht so relevant.
Damit das Gelernte hängen bleibt, gelte es, in kleinen Portionen zu lernen und den Stoff zu wiederholen. „Wenn man sich nach dem Unterricht noch mal kurz mit einem Thema beschäftigt und es vor der Prüfung auffrischt, kostet es am wenigsten Zeit und Energie“, so Selig. Lernt man jeden Tag ein bisschen, reiche auch eine Woche, um sich auf eine Schulaufgabe vorzubereiten.
Wie viel Lernzeit ein Schüler für eine Prüfung benötigt, sei sehr individuell. Doch eines gelte für alle: Pausen sind unabdingbar. „Auch hier sind mehrere kleine Pausen von fünf Minuten effektiver als eine lange Pause“, erklärt Selig. Denn die Zeitspanne, die sich ein Schüler am Stück konzentrieren kann, ist begrenzt. Hier gilt die Faustregel: Das Alter des Schülers multipliziert mit zwei ergibt die Konzentrationsdauer in Minuten. Ein 15-jähriger Schüler sollte dementsprechend nach einer halben Stunde eine kurze Pause einlegen.
Der beste Ausgleich zum Gebüffel ist laut Selig Bewegung. „Schüler sollten auf keinen Fall denken, heute muss ich lernen und gehe deshalb nicht zum Fußball oder ins Schwimmbad“, sagt die Lerntrainerin. Hier seien auch die Eltern gefragt, die den Stress oft befördern. So erzählt die 14-jährige Lea aus Aichach: „Der meiste Stress kommt von meinen Eltern, wenn ich eine schlechte Note nach Hause bringe. Sie wollen dann, dass ich mehr lerne“, erzählt sie. Dieser Druck von außen ist wenig zielführend. Stattdessen sei es wichtig, sich auf positive Erlebnisse zu fokussieren, betont Selig. „Das ist wie mit einer Taschenlampe. Man sieht nur den Ausschnitt innerhalb des Lichtstrahls. Man kann den Strahl gedanklich auf seine Erfolgserlebnisse richten oder auf seine Ängste. Beide sind da, aber was man sieht, hängt davon ab, wo man hinleuchtet.“
Wird das Lernen mit Spaß und guter Laune verbunden, sei es einfacher, den Fokus auf das Positive zu richten. Da kann auch ein Lernvideo auf Youtube helfen. „Allerdings sollte man wissen, welche Kanäle einem gefallen, sonst kostet die Suche viel Zeit“, so Selig. Eine gute Quelle ist der Kanal „TheSimpleClub“. Der bietet Lernvideos zu verschiedenen Fächern und Themen.
Am Ende eines Lerntages zählt vor allem eines: sich mit Entspannung zu belohnen. Egal, ob man Sport macht, sich mit Freunden trifft oder ein Nickerchen einlegt – der Kopf sollte frei werden. Da weiß jeder selbst am besten, was einem guttut. Letztendlich ist Lernen ein sehr individueller Prozess. „Das Beste ist, über sich selbst nachzudenken und zu überlegen, welche Strategien gut funktionieren und diese weiterzuverfolgen“, so Selig. Damit sei man auf die Schulaufgabe gut vorbereitet.
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Workshop Wer an einem Workshop zur Stressbewältigung teilnehmen will, kann sich bei Diana Selig per E Mail mel den unter der Adresse info@diana selig.de