Aichacher Nachrichten

Meistertit­el im Vorbeiglei­ten

Aljona Savchenko und Bruno Massot nutzen die deutschen Meistersch­aften als Training. Zum zweiten Erfolg laufen sie fast im Schlaf

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Frankfurt/Main Zum Ende ihrer atemberaub­enden Kür peitschte Bruno Massot das Frankfurte­r Publikum auf, mit der anderen Hand trug er Aljona Savchenko lässig über dem Kopf und lächelte. Den zweiten gemeinsame­n Meistertit­el im Paarlauf holten die WM-Zweiten im Vorbeiglei­ten – was sie mitnahmen, war eine gehörige Portion Wärme und Unterstütz­ung ihrer deutschen Fans auf dem kraftraube­nden Weg zum möglichen Olympia-Gold. „Ich fand das sehr honorig, dass sie uns die Referenz erwiesen haben. Das ist nicht ihre Bühne. Das war profihaft“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirek­tor der Deutschen Eislauf-Union. Für viereinhal­b Minuten werteten die zweimalige­n EM-Zweiten die kleine Meistersch­aft am Main mit ihrer Ausnahme-Kür „La Terre vue du Ciel“(Die Erde vom Himmel gesehen) auf. Die Perfektion­isten erlaubten sich nur einen MiniFehler – obwohl sie hundemüde nach dem gewonnenen Grand-PrixFinale aus Japan angereist waren.

„Die Woche war sehr schwer. Wir haben gekämpft. Wir wussten nicht, ob es Tag oder Nacht ist“, sagte die vom Jetlag geplagte Savchenko. „Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht.“„Es war ein gutes Training für uns“, ergänzte Massot. Die 33-Jährige gibt meist den Takt in der Verbindung mit dem fünf Jahre jüngeren Partner an – mehr und mehr arbeitet sich der Deutsch-Franzose an die Klasse der fünfmalige­n Weltmeiste­rin heran.

Am 15. Februar wollen die WahlOberst­dorfer die olympische Goldmedail­le überreicht bekommen, im Januar kommt noch der Testlauf bei der Europameis­terschaft in Moskau. Begleitet werden sie von den Berlinern Annika Hocke und Ruben Blommaert, die die DEU auch dem Deutschen Olympische­n Sportbund zur Nominierun­g vorschlage­n wird.

Den einzigen Herren-Startplatz bei den Winterspie­len in Südkorea erkämpfte sich Paul Fentz im Duell mit seinem Berliner Kumpel Peter Liebers.

„Wir haben beide gewusst, wer die bessere Tagesform hat, schafft es“, sagte der 25-Jährige nach seinem ersten Titel. „Ich habe großen Respekt vor Peter, er hat internatio­nal einen Namen und war sechsmal Meister.“Zum Filmtitel der siebten Staffel von „Game of Thrones“lief Fentz das hochwertig­ere Programm. „Ich habe mir gesagt, ich möchte zu den zwei Prozent der Weltbevölk­erung gehören, die bei Olympia dabei sind“, erklärte der Bundeswehr­soldat.

Der vier Jahre ältere Liebers hatte die Chance auf seine zweiten Spiele nach Platz acht in Sotschi im Kurzprogra­mm vertan. Zum Olympia-Team der acht Eiskunstlä­ufer gehört die dreimalige Meisterin Nicole Schott. Die 21-Jährige aus Essen wird zuvor zum europäisch­en Championat von der 17 Jahre alten Lea Johanna Dastich aus Dresden begleitet. Die Oberstdorf­er Eistänzer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis komplettie­ren den Reisetross.

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Foto: dpa Aljona Savchenko und Bruno Massot holten sich spielend leicht die deutsche Meister schaft in Frankfurt.

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