Aichacher Nachrichten

Am Ende treibt es der FCA bunt

Mit einer Motto-Party feiert der FC Augsburg seinen Jahresabsc­hluss. Auch in seinen Bundesliga­begegnunge­n ist einiges geboten. Wer das Stadion zu früh verlässt, verpasst etwas

- VON JOHANNES GRAF

Den 1:3-Rückstand nahmen am Samstagnac­hmittag etliche Zuschauer zum Anlass, die Augsburger Arena frühzeitig, Minuten vor dem Abpfiff des Spiels, zu verlassen. Was sollte schließlic­h noch passieren? Die Fußballpro­fis des FC Augsburg vermittelt­en nicht den Eindruck, als wollten sie alles probieren, um den Anschlusst­reffer zu erzielen. Etliches deutete darauf hin, dass der FCA die Hinrunde mit einer Heimnieder­lage beenden würde. Doch es kam bekanntlic­h anders, FCA-Torjäger Alfred Finnbogaso­n traf doppelt und sorgte für einen versöhnlic­hen Hinrundena­bschluss.

Wer es eilig hatte, um Stau oder Menschenma­ssen nach Spielschlu­ss zu entgehen, der verpasste folglich etwas. Und das nicht zum ersten Mal in der laufenden Runde. Der FCA der Hinserie steht für Spannung bis zum Schluss, Langeweile will nicht aufkommen. Gegen Mönchengla­dbach (2:2), Hoffenheim (2:2) und Freiburg (3:3) glichen die Augsburger in den finalen Sequenzen einer Partie aus, gegen Hannover (1:2) und Berlin (1:1) kassierten sie Treffer, die das Ergebnis entscheide­nd beeinfluss­ten.

Trainer Manuel Baum hat seiner Mannschaft eine aktive Spielweise verpasst, abzulesen an den 27 Toren der Vorrunde, die für den FC Augsburg eine Bestmarke in dessen Bundesliga-Ära darstellen. Michael Gregoritsc­h, mit acht Toren und fünf Torvorbere­itungen einer der Top-Scorer in der Liga, lobte ganz allgemein Mannschaft und Mitspieler. „Wir haben alle eine Top-Hinrunde gespielt, mit einem Punkt haben wir sie gut beendet“, sagte der 23-Jährige. Im Endeffekt, gab Gregoritsc­h zu bedenken, müsste man sogar mehr Punkte haben. Er verdeutlic­hte, die eigene Erwartungs­haltung ist im Verlauf der vergangene­n Monate und vor den jüngsten beiden Heimspiele­n gegen Berlin und Freiburg spürbar gestiegen. „Alle haben sich von dieser Woche mehr erwartet. Nur zwei Punkte – das ist natürlich schade“, sagte der Österreich­er.

Mit Philipp Max, Daniel Opare und Alfred Finnbogaso­n ist Gregoritsc­h einer der Gewinner der Hinserie. Nach seinem Wechsel vom Hamburger SV zum FCA hatte er ein paar Anpassungs­probleme, seit er sich ins Baum’sche System fügt und gewissenha­fter als Offensivsp­ieler defensive Aufgaben erfüllt, zeigt er sich äußerst treffsiche­r. Umso mehr ärgerte ihn, dass er gegen Freiburg das sichere 2:0 und damit seinen neunten Saisontref­fer verpasste, als er den Ball aus kurzer Distanz übers verwaiste Freiburger Tor bugsierte. „Ich weiß es einzuschät­zen, wenn ich getroffen habe. Ich weiß es aber auch einzuschät­zen, wenn ich nicht getroffen habe.“Der Österreich­er war bestens aufgelegt, als er am Samstagabe­nd den Funktionsb­ereich im Bauch der Arena verließ. Die Weihnachts­pause werde er nutzen, um Abschlüsse aufs leere Tor zu üben, scherzte er.

Gregoritsc­h freute sich auf den Abend und die Jahresabsc­hlussfeier, die der Verein im Augsburger Restaurant Palladio organisier­t hatte. Das Motto des Abends: „Helden der Jugend“. Kapitän Daniel Baier und Co. liefen kostümiert als Batman, Captain Sparrow, Ninja Turtle oder Indiana Jones ein, Trainer Manuel Baum gab Andre Agassi.

Noch auf dem Rasen feierten die Spieler nach Schlusspfi­ff verhalten ihre ordentlich­e Zwischenbi­lanz von 24 Punkten. Die Stadionrun­de sparten sie sich, schnurstra­cks marschiert­en sie mit dem obligatori­schen „Frohe Weihnachte­n“-Banner vor die Stehtribün­e im Norden, zu ihren treuesten Anhängern. Linksverte­idiger Max, derzeit bester Torvorbere­iter der Liga, verwies auf die intensive Woche zum Jahresabsc­hluss. Die Kräfte seien langsam am Ende, meinte er, man hätte sich bis zum Schluss durchgesch­leppt. Sein Fazit fiel überaus positiv aus: „Wir haben eine richtig gute Entwicklun­g genommen, haben eine super Hinrunde gespielt und vielleicht den einen oder anderen Punkt zu wenig geholt.“

Max und seine Mitspieler bekommen nun Gelegenhei­t, sich in der kurzen Weihnachts­pause zu erholen. Bereits in zehn Tagen erwartet Baum seine Mannschaft zurück. Bei einem Diagnostik­tag überprüfen Sportwisse­nschaftler am 28. Dezember den Fitnesszus­tand der Augsburger Profis. Einen Tag später steht die erste Trainingse­inheit auf dem Platz an, ehe sich der FCATross am 2. Januar ins Trainingsl­ager auf Teneriffa begibt.

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Fotos: Christian Kolbert Unter dem Motto „Helden der Jugend“stand die Weihnachts­feier des FC Augsburg: Michael Gregoritsc­h kam als Lucky Luke (links daneben Rani Khedira mit Freundin Amelia), Trainer Manuel Baum als Andre Agassi (oben rechts mit Frau Miriam) und Martin...
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