Die Kontrollen sind notwendig
Schwarzarbeit mag den Staat jährlich Milliarden kosten, zu einem gewissen Grad wird sie dennoch gesellschaftlich akzeptiert. Laut Studien arbeiten beispielsweise drei von vier Haushaltshilfen in diesem Land eigentlich illegal. Es ist auch mehr als ein Klischee, dass es nicht jeder Unternehmer im Baugewerbe und in der Gastronomie mit den rechtlichen Vorgaben zu Arbeitszeiten und Steuerabgaben immer ganz genau nimmt, auch wenn man das Problem nicht dramatisieren muss. Es gibt in Augsburg und Umgebung viele seriöse Gastronomen, denen es abzunehmen ist, dass sie der Ruf, der der Branche teils anhängt, stört.
Es ist dennoch richtig, dass der Zoll regelmäßige unangekündigte Kontrollen durchführt, und es hat nichts mit einer Kriminalisierung der Branche oder einer vorverurteilenden Haltung zu tun. Die Kontrollen dienen nicht nur dazu, die „schwarzen Schafe“der Branche zu finden und Straftaten aufzudecken, die sich nicht mehr mit Mängeln in der Buchführung oder dergleichen verharmlosen lassen. Es geht auch darum, schlimme Zustände gar nicht erst entstehen zu lassen, also Mitarbeiter zu schützen.
Denn unter erhöhter Schwarzarbeit in einer Branche leidet ja nicht nur das Image der Branche selbst und Unternehmen, die ehrlich vorgehen – es leiden auch die Mitarbeiter, die in dieser ungesetzlichen Form Geld verdienen, sei es durch schlechtere Arbeitsbedingungen im Vergleich zu geregelt beschäftigten Kollegen, sei es, weil sie durch ihre Arbeit mangels Anmeldung bei der Sozialversicherung keine Rentenansprüche erwerben.