Ein Ort mit Visionen
Es gibt Gemeinden mit Visionen, die eine naturverträgliche Zukunft für ihre Bewohner im Blick haben. Die nicht prassen mit der Ausweisung von Gewerbegebieten, wie sie entlang der A8 zwischen Augsburg und Ulm aus dem Boden schießen. Der Flächenfraß ist gigantisch. Die letzten Wiesen in den Flusstälern von Mindel und Günz, wo sich Storch und Kiebitz auf Futtersuche begeben, werden zugepflastert mit gesichtslosen Industrieund Logistikgebäuden.
Verschärft wird diese unheilvolle Entwicklung noch durch das novellierte Landesentwicklungsprogramm des künftigen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, das den Flächenfraß keineswegs eindämmt (wie seit Jahren gefordert), sondern weiter forciert.
Da heben sich Gemeinden wie Kettershausen wohltuend ab. Sie setzen andere Werte. Kettershausen wird von dem innovativen und zukunftsgerichteten Konzept des Gemeinderats profitieren. Es kann mit seiner Natur punkten, wird vielleicht einen sanften Tourismus aufbauen mit Exkursionen. Schnell haben die Landwirte gemerkt, dass hier etwas geschieht, von dem auch sie profitieren können. Die Gemeinde nimmt Geld in die Hand und überzeugt durch unbürokratische finanzielle Unterstützung. Denn auf die starren staatlichen Förderprogramme sind die Landwirte nicht mehr gut zu sprechen.
Hoffentlich findet das Miteinander von Mensch und Natur, wie es in Kettershausen praktiziert wird, viele Nachahmer.