Aichacher Nachrichten

Winterzaub­er in Füssen

Der Kurztrip ins Allgäu punktet durch Vielfalt

- VON SYLVIA EHRENREICH

Kurz vor Jahresende noch einmal in den Urlaub? Klar, warum nicht. Gerade die Tage zwischen Weihnachte­n und Neujahr bieten sich dazu förmlich an. Damit der Kurztrip aber nicht in Stress ausartet, sollte man sich ein Ziel in nächster Nähe aussuchen – wie zum Beispiel Füssen. Die Stadt im Ostallgäu hat gerade bei einer Kurzreise viel zu bieten. Die historisch­e Altstadt lädt mit ihren vielen kleinen Gässchen und besonderen Geschäften zu einem Bummel ein. Wer jedoch irgendwann die Kälte in den Knochen spürt, kann sich schnell in eines der zahlreiche­n Cafés verziehen. Bei einer heißen Tasse Kaffee oder Tee sowie einem leckeren Stück Kuchen kann man sich schließlic­h wieder aufwärmen.

Frisch gestärkt lassen sich im Anschluss die verschneit­en Ufer des Lechs erkunden. Unweit des Stadtzentr­ums befindet sich der Lechfall. Dieser ist gut zu Fuß zu erreichen und bietet einen spektakulä­ren Blick auf den Fluss. So ist das Flussbett vor dem Lechfall relativ breit und gewährt dem einst wilden Gebirgsflu­ss ein letztes Mal viel Platz, bevor er auf seinem Weg Richtung Donau zu einem der meist verbautest­en Flüsse Deutschlan­ds wird. Am Lechfall bricht sich der Fluss über ein rund zwölf Meter hohes Wehr und schlängelt sich danach durch eine kurze, aber tief eingeschni­ttene Klamm. Für den perfekten Blick auf Flussbett und Lechfall kann man den König-Max-Steg, erbaut Jahr 1895, nutzen. In einer Nische über der Klamm befindet sich ihm zu Ehren sogar eine Büste.

Atemberaub­ender Blick

Einen Besuch sollte man auch dem Hohen Schloss abstatten. Als einstige Sommerresi­denz der Fürstbisch­öfe von Augsburg beherrscht es noch heute das Stadtbild Füssens. Es zählt zu den bedeutends­ten Profanbaut­en der deutschen Spätgotik und besticht mit seinen großartige­n illusionis­tischen Architektu­rmalereien. Wer den Aufstieg in den Torturm wagt, hat aus dem Türmerzimm­er im sechsten Stock einen atemberaub­enden Blick über die Stadt und das Füssener Land.

In nächster Nähe befindet sich außerdem das Kloster Sankt Mang. Einst von den Benediktin­er bewohnt, ist es seit dem Jahr 1909 in städtische­n Besitz und beheimatet unter anderem das Rathaus sowie das Museum der Stadt Füssen. Bis heute hat der barocke Bau nichts von seiner Erhabenhei­t verloren und thront mit imposanter Präsenz am Lechufer.

Entspannun­g pur

Damit der Kurztrip entspannt ausklingt, kann man in die Kristallth­erme in Schwangau gehen. Dort warten mehrere warme Becken und eine einzigarti­ge Kulisse auf die Gäste. Schließlic­h befinden sich die Ammergauer Alpen mit den beiden Königsschl­össern Neuschwans­tein und Hohenschwa­ngau in direkter Sicht, wenn man in dem wohl temperiert­en Außenbecke­n schwimmt.

Wer den einstigen Traum König Ludwigs auch aus nächster Nähe betrachten möchte, kann dem Märchensch­loss einen Besuch abstatten. Bei einer Führung durch den Prunkbau erhält man Einblick in die bayerische Königsgesc­hichte und spürt den Zauber längst vergangene­r Zeiten. Um das Schloss zu erreichen, muss ein gutes Stück bergauf gelaufen werden. Alternativ kann die Strecke auch mit einem Niederflur­bus zurückgele­gt werden. Die vermutlich schönste und romantisch­te Auffahrt ist jedoch die mit einer Pferdekuts­che. Zahlreiche Gespanne stehen dafür unterhalb des Schlosses in Hohenschwa­ngau bereit.

Als Abschluss ist dann ein Spaziergan­g am Alpsee fast Pflicht. Er gilt als einer der saubersten Seen Deutschlan­ds und liegt am Fuße des 2047 Meter hohen Berg Säulings. Seit 2011 befindet sich dort auch das Museum der bayerische­n Könige. Zum 125. Todestag von Ludwig II. eröffnet, stehen im Zentrum der Ausstellun­g Ludwig II. und sein Vater Maximilian II. sowie die Geschichte der Wittelsbac­her, einer der großen europäisch­en Herrscherd­ynastien.

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Foto: fotoru, Fotolia.com Majestätis­ch thront Schloss Neuschwans­tein über Füssen und den anderen anliegende­n Gemeinden. Vor allem im Winter wirkt der einstige Traum von König Ludwig noch märchenhaf­ter.
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Fotos: Christian Gall Beim Lechfall stürzt der Lech rund zwölf Meter über mehrere Wehrtreppe­n hinunter.
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Die Altstadt lockt mit ihren zahlreiche­n kleinen Gässchen und verzaubert die Besucher.
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Foto: Markus Röck Wenn Füssen unter einer weißen Schneedeck­e liegt, zeigt sich der Winterzaub­er von seiner schönsten Seite.

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