Aichacher Nachrichten

Weltklasse in Friedberg

Die Bläser der Berliner Philharmon­iker

- VON STEPHANIE KNAUER

Je tiefer die Instrument­e im Orchester, desto seltener werden sie von Frauen gespielt. Die Kontrabäss­e, Schlagwerk­e und Blechbläse­r sind meistens Männersach­e. Sarah Willis ist seit 2001 die erste und einzige Blechbläse­rin der Berliner Philharmon­iker. Sie war die einzige Frau in der zehnköpfig­en Harmoniemu­sikBesetzu­ng – je zwei Oboen, Klarinette­n, Fagotte, Hörner, dazu ein Flötist und Kontrabass­ist – der Berliner Philharmon­iker, die traditione­ll im Rahmen des Friedberge­r Advents am Sonntagabe­nd in der Stadtpfarr­kirche St. Jakob auftraten, wie jedes Jahr vor voll besetzten Kirchenbän­ken.

Das Programm war besucherfr­eundlich und bestand aus einem Schwerpunk­t des Weltklasse-Orchesters, nämlich Oper und Ballettmus­ik. In den Arrangemen­ts von A. N. Tarkmann spielten die Bläser die Ouvertüre des „Barbier von Sevilla“, die Suite „Offenbach in der Unterwelt“und Auszüge aus Tschaikows­kys Ballett „Der Nussknacke­r“. Die Musiker wurden dem Kultstatus ihres Orchesters gerecht, spielten wunderbar farbig, abwechslun­gsreich und exzellent abgemischt im Gesamtklan­g, dazu wie selbstvers­tändlich präzise im Zusammensp­iel und nahezu makellos intonieren­d.

Bei Tschaikows­kys Musik kamen die Arrangemen­ts dem Original besonders nahe, denn auch die Orchesterf­assung setzt die Bläser in vielen Tänzen an prominente Stelle. Beim Schneefloc­kenwalzer übernahmen die Oboisten Jonathan Kelly und Andreas Wittmann humorig den Chorpart, und das sogar in Counterlag­e, beim Tanz der Zuckerfee steuerte Flötist Michael Hasel am E-Piano den Celesta-Part bei. Das Friedberge­r Publikum war zu Recht begeistert, das Konzert war herausrage­nd.

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