Weltklasse in Friedberg
Die Bläser der Berliner Philharmoniker
Je tiefer die Instrumente im Orchester, desto seltener werden sie von Frauen gespielt. Die Kontrabässe, Schlagwerke und Blechbläser sind meistens Männersache. Sarah Willis ist seit 2001 die erste und einzige Blechbläserin der Berliner Philharmoniker. Sie war die einzige Frau in der zehnköpfigen HarmoniemusikBesetzung – je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, dazu ein Flötist und Kontrabassist – der Berliner Philharmoniker, die traditionell im Rahmen des Friedberger Advents am Sonntagabend in der Stadtpfarrkirche St. Jakob auftraten, wie jedes Jahr vor voll besetzten Kirchenbänken.
Das Programm war besucherfreundlich und bestand aus einem Schwerpunkt des Weltklasse-Orchesters, nämlich Oper und Ballettmusik. In den Arrangements von A. N. Tarkmann spielten die Bläser die Ouvertüre des „Barbier von Sevilla“, die Suite „Offenbach in der Unterwelt“und Auszüge aus Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“. Die Musiker wurden dem Kultstatus ihres Orchesters gerecht, spielten wunderbar farbig, abwechslungsreich und exzellent abgemischt im Gesamtklang, dazu wie selbstverständlich präzise im Zusammenspiel und nahezu makellos intonierend.
Bei Tschaikowskys Musik kamen die Arrangements dem Original besonders nahe, denn auch die Orchesterfassung setzt die Bläser in vielen Tänzen an prominente Stelle. Beim Schneeflockenwalzer übernahmen die Oboisten Jonathan Kelly und Andreas Wittmann humorig den Chorpart, und das sogar in Counterlage, beim Tanz der Zuckerfee steuerte Flötist Michael Hasel am E-Piano den Celesta-Part bei. Das Friedberger Publikum war zu Recht begeistert, das Konzert war herausragend.