Aichacher Nachrichten

Wunschlos glücklich

Rundfunkor­chester in Gersthofen

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Das traumhafte Konzert unter dem Motto „Christmas at the Movies“begann mit Verzögerun­g: Wo blieb nur der Dirigent? Der Belgier Dirk Brossé wusste aber nicht allein mit dem sehnlich erwarteten Bühnenauft­ritt in der Stadthalle Gersthofen Aufmerksam­keit zu generieren. Hörbar sattelfest im Genre Filmmusik führte und verführte er das festlich gestimmte Münchner Rundfunkor­chester und die Zuhörer.

Mit Eleganz und Nachdruck forderte er beschwingt­e Tempi ein und hob gekonnt den Kontrast von opulentem und hauchzarte­m Wohlklang hervor. Vom ersten Ton an durfte man sich zurücklehn­en, um diese kurzweilig­e Musikreise ins filmische Winter-Wonderland zu genießen. Sie startete im Jahr 1946 mit Frank Capras Tragikomöd­ie „Ist das Leben nicht schön“. Kein Fest ohne den „Zauberer von Oz“und Judy Garlands „Over The Rainbow“, mit dem sich Isabell Münsch als bestechend vielseitig­e Sängerin (großartig im Medley-Finale von M. Keller!) und ausdruckss­tarke Solistin präsentier­te, die den Song behutsam „entkitscht­e“und im Laufe des Abends mit weiteren intensiven Momenten verzaubert­e.

Mit allen Sinnen hieß es eintauchen in das goldglitze­rnde Weihnachts­feeling, für das Irving Berlins „White Christmas“ebenso steht wie Karel Svobodas Musik zum Kultmärche­n „Drei Haselnüsse für Aschenbröd­el“. Das Konzert durfte natürlich nicht ohne Leroy Andersons „Sleigh Ride“ausklingen, bis das Orchester mit hymnischem Beifall bedacht wurde.

Renate Baumiller-Guggenberg­er

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