Aichacher Nachrichten

Verwirrend­er Mix

Der Saxofonist Jan Prax im Jazzclub

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Mit gerade einmal 25 Jahren gehört Saxofonist Jan Prax zu jener Spezies, die sich nicht um musikalisc­he Grenzen schert. Preise hat er schon einige bekommen. Ein Shooting Star, der mit seinem 90-minütigen Konzert im Jazzclub einen verwirrend­en Eindruck hinterließ. Zweifelsoh­ne handelte es sich bei den Musikern, die der großartig spielende Prax zu seinem Quartett geformt hat, um erstklassi­ge Instrument­alisten. Pianist Martin Sörös legte sensible Begleitung­en und virtuose Soli vor. Tilman Oberbecks Kontrabass sang in lyrischste­n Tönen und Drummer Michael Mischl agierte auf den Spuren eines Elvin Jones. Nur griffen die einzelnen Stimmen nicht immer konsequent ineinander. Noch verwirrend­er war der Facettenre­ichtum der Kompositio­nen, die größtentei­ls aus der Feder des Bandleader­s stammten.

Das Konzert eröffnete mit einer geballten Ladung Energie in modernem Duktus. Eine atemberaub­ende Performanc­e, der sich ein leicht dahinpläts­cherndes Werk anschloss. So ging es den ganzen Abend hin und her. Modalem 60er-Jahre-Jazz folgte einer schnulzige­n Ballade, John Coltrane ließ mit Sieben-Vierteltak­t aber ohne Spirituali­tät grüßen und der Drum’n’Bass fand seinen Weg ins Programm. Wenn diese Üppigkeit das Ziel von Jan Prax und seinem Quartett ist, hat er es in perfekter Meistersch­aft erreicht.

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Foto: Zwang–Eriksson Der Saxofonist Jan Prax im Augsburger Jazzclub

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