Der Außenraum wird besonders belastet
Zum Artikel „SPD kritisiert die Tarifre form im Nahverkehr“vom 13. Dez.: Die Kritik der SPD-Fraktion verdient Anerkennung und Respekt. Wenn der AVV behauptet, die Senioren würden künftig um 42 Euro pro Jahr günstiger fahren, betrifft das ausschließlich die Zonen 10 mit 20, also das Stadtgebiet, und ist nur die halbe Wahrheit. Das Seniorenabo für das Gesamttarifgebiet ohne Otting-Weilheim, also unter Einschluss der Landkreise bis einschließlich Donauwörth, kostete zuletzt 49 Euro. Für den neu konzipierten „Gesamtraum“, der nur bis Mertingen reicht, kostet das als Ersatz propagierte „Mobilabo 9 Uhr“schon 50 Euro monatlich, für den bisherigen Geltungsbereich bis Donauwörth 100 Euro monatlich! Der Mehraufwand jährlich beträgt also sage und schreibe 612 Euro! Zudem ist die Ausschlusszeit gegenüber dem Seniorenabo auf 9 Uhr verlängert worden. Weil sich die Ausschlusszeit bis 9 Uhr als unsinnig erwiesen hat, verkürzt sie der Münchner Tarifverbund für einen vergleichbaren Tarif gerade jetzt auf 8 Uhr. Ähnliches gilt für den Kurzstreckentarif auf den Außenästen, den der AVV ablehnt mit der Begründung, die Entfernungen seien dazu zu groß. Im größeren Verbundgebiet des MVV gibt es den Kurzstreckentarif für vergleichbare Entfernungen.
Die Reform mit angeblich „faireren Tarifen“belastet einseitig und unfair den Außenraum, insbesondere die dort lebenden Senioren. Betrüblich, dass Organisationen, die sonst gerne das große Wort für die Senioren führen, seien es nun der Sozialverband VdK oder die Seniorenunion, dazu schweigen. Horst Neumayr, Obergriesbach