Der „Leftutti“, der keiner mehr sein will
Landjugend Rehling feiert mit ihrem Landstorfer-Stück eine gelungene Premiere und erntet viel Applaus. Noch drei Aufführungen
Rehling Fast ausverkauft war die Premiere der Katholischen Landjugend Rehling: Nur noch wenige freie Plätze gab es am Sonntag bei der Abendvorstellung in der zum Theaterstadel umfunktionierten Maschinenhalle der Familie Johann Jakob. Das ausgewählte Stück, „Da Leftutti“, bot mit zwei Pausen dreieinhalb Stunden beste Unterhaltung.
Am ersten Spieltag waren schon am Nachmittag viele Kinder und Senioren gekommen, die sich ebenfalls amüsierten und ihren Spaß hatten. Die KLJB-Mitglieder hatten für die Senioren wieder eine Überraschung parat, wurden diese doch mit Kaffee und von den Mitgliedern gebackenen Kuchen bewirtet.
Die Komödie „Da Leftutti“von Peter Landstorfer verlangt den Laienschauspielern einiges ab, sowohl von der schauspielerischen Anforderung her als auch vom Lernen der vielen Textpassagen. Dass ihnen dies voll gelungen ist, bewiesen die zahlreichen Szenen, die spontan mit Applaus bedacht wurden. Auch die Lachmuskeln sind gefordert.
Auch handwerklich war einiges an Vorleistung nötig. Der Dreiakter erfordert ein besonderes Bühnenbild. Neben der Wirtstube, in der sich der überwiegende Teil der Handlung abspielt, sind eine Mühle samt Mühlrad und echtem Wasserlauf und der Gastraum der Brauerei mit viel Liebe zum Detail nachgebaut worden. Wochenlang wurde gesägt, gehämmert und gebastelt. Auf der Bühne agierten neben den „alten Hasen“mit Carolin Limmer und Gabriel Jakob, zwei Nachwuchs-Laienschauspieler. Alle zehn Akteure füllten ihre Rollen gekonnt aus und wurden von den Regieverantwortlichen Heidi und Martin Jakob bestens vorbereitet. Einen wichtigen Part hatte Alexandra Kober als Souffleuse, die bei Bedarf die Akteure beim Text unterstützt.
Zur Handlung: Ja, es geht turbulent zu in dem Stück, auch wegen einer Erbverteilung, die für Missgunst und Ärger unter Geschwistern sorgt. So geschehen ist dies dem Lenz Hopfmoar (Martin Förg) und dessen Bruder Öttl (Thomas Kober), unter denen ihre Eltern seinerzeit den Müllerbräu aufgeteilt hatten. Vom Alter her hätte eigentlich der Lenz die Brauerei bekommen müssen. Der Lenz war aber immer schon der „Leftutti“(Depp) der Familie, und sein Bruder Öttl erhielt die Brauerei. Dieser wandelt sich zu einem nach außen glänzenden Brauereibesitzer, hat aber viele falsche Freunde, die auf sein Geld aus sind. Doch dann versiegt die Wasserquelle der Brauerei und Öttl kann nicht mehr brauen. Seine Existenz – und die Geldzapfstelle für seine Freunde – ist bedroht. Da schalten sich die Busenfreunde, der Bürgermeister Brenninger (Benedikt Jakob) und Deischl Schubs, genannt „Da Schiaber“(Tobias Haberl), ein und sind sich einig, dass Öttl die Quelle des Bruders nutzen soll. Doch Lenz denkt nicht daran: Er will nicht länger der „Leftutti“sein. Also bleibt nichts anderes übrig, als Lenz die Quelle abzuluchsen, und da sind Öttls Freunde alle Mittel recht, ob Sabotage, Ausgeistern oder ein zwielichtiges Mädchen aus dem städtischen Milieu, Anni Stianghauser (Johanna Strobl). Doch alle Versuche scheitern kläglich.
Da tauchen auch noch die Dappinger-Schwestern Afra (Veronika Jakob) und Centa (Eva Jakob) auf, die für viel Unruhe sorgen. In den undurchsichtigen Machenschaften spielt auch der Braumeister Zapfinger Zimmerl (Matthias Lachenmayr) eine fragwürdige Rolle. Doch alle haben die Rechnung ohne Friedl, die Haushälterin von Öttl (Carolin Limmer), und den Brauerei-Hausl Malzl (Gabriel Jakob) gemacht.
Die humorvolle Umsetzung hat die Zuschauer mitgerissen und sorgte für zahlreiche Lacher. Mit tosendem Applaus wurden die zehn Schauspieler samt Regieverantwortlichen für ihre gute Leistung belohnt.
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Termine Nur noch Restkarten gibt es für die weiteren Aufführungen am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, Montag, 25. Dezember, und Dienstag, 26. Dezem ber, und auch für die letzte Aufführung am Freitag, 29. Dezember, sind schon viele Tickets geordert. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr im Theaterstadl Schmidber ger (Familie Jakob) in Rehling, Hamberg straße. Karten gibt es noch im Vorver kauf in der Metzgerei Hörmann und an der Abendkasse.