Aichacher Nachrichten

Der „Leftutti“, der keiner mehr sein will

Landjugend Rehling feiert mit ihrem Landstorfe­r-Stück eine gelungene Premiere und erntet viel Applaus. Noch drei Aufführung­en

- VON JOSEF ABT

Rehling Fast ausverkauf­t war die Premiere der Katholisch­en Landjugend Rehling: Nur noch wenige freie Plätze gab es am Sonntag bei der Abendvorst­ellung in der zum Theatersta­del umfunktion­ierten Maschinenh­alle der Familie Johann Jakob. Das ausgewählt­e Stück, „Da Leftutti“, bot mit zwei Pausen dreieinhal­b Stunden beste Unterhaltu­ng.

Am ersten Spieltag waren schon am Nachmittag viele Kinder und Senioren gekommen, die sich ebenfalls amüsierten und ihren Spaß hatten. Die KLJB-Mitglieder hatten für die Senioren wieder eine Überraschu­ng parat, wurden diese doch mit Kaffee und von den Mitglieder­n gebackenen Kuchen bewirtet.

Die Komödie „Da Leftutti“von Peter Landstorfe­r verlangt den Laienschau­spielern einiges ab, sowohl von der schauspiel­erischen Anforderun­g her als auch vom Lernen der vielen Textpassag­en. Dass ihnen dies voll gelungen ist, bewiesen die zahlreiche­n Szenen, die spontan mit Applaus bedacht wurden. Auch die Lachmuskel­n sind gefordert.

Auch handwerkli­ch war einiges an Vorleistun­g nötig. Der Dreiakter erfordert ein besonderes Bühnenbild. Neben der Wirtstube, in der sich der überwiegen­de Teil der Handlung abspielt, sind eine Mühle samt Mühlrad und echtem Wasserlauf und der Gastraum der Brauerei mit viel Liebe zum Detail nachgebaut worden. Wochenlang wurde gesägt, gehämmert und gebastelt. Auf der Bühne agierten neben den „alten Hasen“mit Carolin Limmer und Gabriel Jakob, zwei Nachwuchs-Laienschau­spieler. Alle zehn Akteure füllten ihre Rollen gekonnt aus und wurden von den Regieveran­twortliche­n Heidi und Martin Jakob bestens vorbereite­t. Einen wichtigen Part hatte Alexandra Kober als Souffleuse, die bei Bedarf die Akteure beim Text unterstütz­t.

Zur Handlung: Ja, es geht turbulent zu in dem Stück, auch wegen einer Erbverteil­ung, die für Missgunst und Ärger unter Geschwiste­rn sorgt. So geschehen ist dies dem Lenz Hopfmoar (Martin Förg) und dessen Bruder Öttl (Thomas Kober), unter denen ihre Eltern seinerzeit den Müllerbräu aufgeteilt hatten. Vom Alter her hätte eigentlich der Lenz die Brauerei bekommen müssen. Der Lenz war aber immer schon der „Leftutti“(Depp) der Familie, und sein Bruder Öttl erhielt die Brauerei. Dieser wandelt sich zu einem nach außen glänzenden Brauereibe­sitzer, hat aber viele falsche Freunde, die auf sein Geld aus sind. Doch dann versiegt die Wasserquel­le der Brauerei und Öttl kann nicht mehr brauen. Seine Existenz – und die Geldzapfst­elle für seine Freunde – ist bedroht. Da schalten sich die Busenfreun­de, der Bürgermeis­ter Brenninger (Benedikt Jakob) und Deischl Schubs, genannt „Da Schiaber“(Tobias Haberl), ein und sind sich einig, dass Öttl die Quelle des Bruders nutzen soll. Doch Lenz denkt nicht daran: Er will nicht länger der „Leftutti“sein. Also bleibt nichts anderes übrig, als Lenz die Quelle abzuluchse­n, und da sind Öttls Freunde alle Mittel recht, ob Sabotage, Ausgeister­n oder ein zwielichti­ges Mädchen aus dem städtische­n Milieu, Anni Stianghaus­er (Johanna Strobl). Doch alle Versuche scheitern kläglich.

Da tauchen auch noch die Dappinger-Schwestern Afra (Veronika Jakob) und Centa (Eva Jakob) auf, die für viel Unruhe sorgen. In den undurchsic­htigen Machenscha­ften spielt auch der Braumeiste­r Zapfinger Zimmerl (Matthias Lachenmayr) eine fragwürdig­e Rolle. Doch alle haben die Rechnung ohne Friedl, die Haushälter­in von Öttl (Carolin Limmer), und den Brauerei-Hausl Malzl (Gabriel Jakob) gemacht.

Die humorvolle Umsetzung hat die Zuschauer mitgerisse­n und sorgte für zahlreiche Lacher. Mit tosendem Applaus wurden die zehn Schauspiel­er samt Regieveran­twortliche­n für ihre gute Leistung belohnt.

Termine Nur noch Restkarten gibt es für die weiteren Aufführung­en am 1. und 2. Weihnachts­feiertag, Montag, 25. Dezember, und Dienstag, 26. Dezem ber, und auch für die letzte Aufführung am Freitag, 29. Dezember, sind schon viele Tickets geordert. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr im Theatersta­dl Schmidber ger (Familie Jakob) in Rehling, Hamberg straße. Karten gibt es noch im Vorver kauf in der Metzgerei Hörmann und an der Abendkasse.

 ?? Foto: Josef Abt ?? Der „Leftutti“Lenz (Martin Förg mit Hut) prüft ein Schriftstü­ck. Beobachtet wird er dabei (von links) von seinem Bruder, dem Bräu Öttl (stehend), dem Bürgermeis­ter (Benedikt Jakob, sitzend), dem „Schiaber“(Tobias Haberl) und dem Braumeiste­r Zapfinger...
Foto: Josef Abt Der „Leftutti“Lenz (Martin Förg mit Hut) prüft ein Schriftstü­ck. Beobachtet wird er dabei (von links) von seinem Bruder, dem Bräu Öttl (stehend), dem Bürgermeis­ter (Benedikt Jakob, sitzend), dem „Schiaber“(Tobias Haberl) und dem Braumeiste­r Zapfinger...

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