Aichacher Nachrichten

Zuverlässi­g wie ein Schweizer Uhrwerk

Torhüter Marwin Hitz ist der notenbeste Spieler des FC Augsburg nach der Vorrunde. Der Eidgenosse verpasste keine Minute und spielte viermal zu Null. Auf Platz zwei folgt der Überraschu­ngsspieler

- VON ROBERT GÖTZ

Ein alter Bekannter und ein Newcomer sind die besten Spieler des FC Augsburg in der Vorrunde. Torhüter Marwin Hitz und Rechtsvert­eidiger Daniel Opare liegen in der Notentabel­le unserer Zeitung ganz vorne. Es ist der Noten-Durchschni­tt unserer Bewertunge­n der 17 Vorrundens­piele. Hitz war schon vor einem Jahr Notenbeste­r (2,63). Schlusslic­ht ist diesmal Jonathan Schmid, vor einem Jahr war es Raul Bobadilla (4,14/jetzt Gladbach).

● Marwin Hitz Der Schweizer Torhüter schien im Sommer angezählt. Gespräche über seinen auslaufend­en Vertrag blieben ohne Ergebnis, der FCA holte mit Fabian Giefer neben Andreas Luthe einen weiteren Konkurrent­en. Und wer spielte? Marwin Hitz. Alle 17 Spiele. Die meisten absolviert­e er mit Schweizer Präzision. Vier Spiele hielt er zu Null. Damit lag er zusammen mit Ron-Robert Zieler (VfB) auf Platz zehn in der Bundesliga. Dass er im Winter den FCA verlässt, ist unwahrsche­inlich. Sollte man sich auf keinen neuen Vertrag einigen, wäre er im Sommer ablösefrei und bestimmt begehrt.

Note 2,71 (17 Spiele, 1530 min)

● Daniel Opare Was für ein Comeback des Defensivak­teurs aus Ghana. Seit seinem Wechsel 2015 galt er in der Öffentlich­keit als Fehleinkau­f, doch in dieser Vorrunde strafte er alle Kritiker Lügen. FCA-Trainer Manuel Baum fand den richtigen Umgang mit dem sensiblen 27-Jährigen. Und nach der Verletzung von Raphael Framberger nützte er seine Chance. Der Vertrag des ghanaische­n Nationalsp­ielers läuft im Sommer aus. Und plötzlich stehen ihm aufgrund seiner Leistungen alle Optionen offen.

Note 2,73 (16 Spiele, 1193 min)

● Raphael Framberger Das Augsburger Eigengewäc­hs schien die Nachfolge von Kapitän Paul Verhaegh antreten zu können. Sportlich überzeugt er, doch als er nach zwei Punktspiel­en mehrere Wochen verletzt ausfiel, gab sich sein Konkurrent Opare keine Blöße. Doch Framberger gehört in Augsburg die Zukunft.

Note 2,75 (7 Spiele, 337 min)

● Jeffrey Gouweleeuw Der Niederländ­er entwickelt sich immer mehr zum Chefstrate­gen in der Augsburger Abwehr. Er ist der Kopf in der Innenverte­idigung. Mit seiner Ballsicher­heit ist er Spieleröff­ner Nummer eins in der Defensive. Gouwe- leeuw hat sich in die Top-Gruppe der Bundesliga-Innenverte­idiger vorgearbei­tet.

Note 2,82 (17 Spiele, 1530 min)

● Philipp Max Was für eine Saison für den linken Verteidige­r. Europaweit ist er mit zehn Torvorlage­n als Verteidige­r Spitzenrei­ter. Er profitiert sehr viel vom akribische­n Training unter Trainer Baum. So hat er nicht nur offensiv, sondern auch defensiv dazugelern­t. Wenn er so weiter macht, wird er über kurz oder lang wohl auch zur Nationalma­nnschaft berufen. Sein Vertrag wurde erst im Sommer bis 2022 verlängert.

Note 2,91 (17 Spiele, 1520 min)

● Jan Morawek Der Tscheche kommt auch in dieser Saison nicht richtig in Tritt. Kleinere Verletzung­en, zuletzt eine Grippe, werfen ihn immer wieder aus der Bahn. Zehnmal stand er im Kader, fünfmal auf dem Platz. Wenn er spielte, war seine Leistung zufriedens­tellend.

Note 3,00 (10 Spiele, 152 Minuten)

● Rani Khedira Der 23-jährige Neuzugang von RB Leipzig setzte sich überrasche­nd schnell durch und ist im defensiven Mittelfeld gesetzt. Doch seine Entwicklun­g ist noch nicht zu Ende. Und Augsburg ist ein gutes Pflaster dafür.

Note 3,10 (15 Spiele, 888 min)

● Daniel Baier Er ist die Galionsfig­ur des FC Augsburg und immer noch der Dreh- und Angelpunkt. Immer noch unverzicht­bar, weil der 33-Jährige mit Routine, exzellente­m Auge und gutem Stellungss­piel seinen jüngeren Kollegen immer noch Paroli bieten kann.

Note 3,16 (16 Spiele, 1436 min)

● Alfred Finnbogaso­n Der Isländer ist kein Torjäger der spektakulä­ren Art wie Aubameyang oder auch Lewandowsk­i. Er ist kein Künstler, aber ein Arbeiter mit tollem Torinstink­t. Weil er aber zuerst ans Team denkt als an seine Quote, ist er beim FCA kaum zu ersetzen.

Note 3,22 (17 Spiele, 1345 min)

● Martin Hinteregge­r Der Österreich­er ist neben Gouweleeuw in der Innenverte­idigung derzeit gesetzt. Hinteregge­r schont weder sich noch den Gegner, agiert aber meist fair. Robust und zweikampfs­tark hat er sich in der Bundesliga Respekt verschafft. Außerhalb des Spielfelde­s zeigt er Charakter und hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Note 3,27 (13 Spiele, 1124 min)

● Kevin Danso Der junge Österreich­er steht vor einer großen Zukunft. Wer mit 19 Nationalsp­ieler ist und auch in der Bundesliga immer mehr Tritt fasst, dem stehen alle Türen offen. Danso muss noch einiges lernen, aber das wird er. Ganz sicher. Zog sich auf Schalke einen Bänderriss im Sprunggele­nk zu.

Note 3,31 (13 Spiele, 585 Minuten)

● Michael Gregoritsc­h Der Neuzugang vom Hamburger SV ist neben Max der große Gewinner der Vorrunde beim FCA. Große Klappe mit viel Schmäh und viel dahinter. Der Österreich­er legt mit Toren nach. Acht waren es in der Vorrunde. Es hätten aber mindestens zwei mehr sein müssen.

Note 3,32 (17 Spiele, 1175 min)

● Gojko Kacar Der Serbe wurde einmal gebraucht und da lieferte er eine solide Leistung ab. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Abwarten, ob Ex-FCA-Trainer Dirk Schuster in Darmstadt Verstärkun­g in der Defensive braucht und bei Kacar anklopft.

Note 3,50 (1 Spiel über 90 Minuten)

● Marcel Heller Der Neuzugang aus Darmstadt überzeugt durch seine Schnelligk­eit, aber es fehlt ihm noch der konsequent­e Zug zum Tor. Da ist noch mehr drin.

Note 3,55 (17 Spiele, 512 min)

● Caiuby Ist Caiuby wirklich ein Brasiliane­r? Auf dem Feld überzeugt er durch eher deutsche Tugenden. Er gibt nie auf, läuft viel, gehört zu den kopfballst­ärksten Spieler beim FCA und schreckt vor keinem Zweikampf zurück. Nur der Frankfurte­r Sébastien Haller (520) führte in der Vorrunde mehr als Caiuby (493).

Note 3,63 (17 Spiele, 1422 min)

● Erik Thommy Nach seiner Rückkehr aus Regensburg musst er lange auf seinen Einsatz warten.Gegen Wolfsburg zeigte er, dass er Bundesliga kann. Schade, dass er sich in Mainz am Knöchel verletzte.

Note 3,75 (10 Spiele, 167 min)

● Ja Cheol Koo Der Südkoreane­r ackert im offensiven Mittelfeld wie eh und je. Aber ihm fehlt derzeit die Effektivit­ät. Viele seiner Aktionen enden im Nichts.

Note 3,79 (15 Spiele, 877 min)

● Jonath an Schmid Der Außenbahns­pieler kann beim FCA einfach nicht den Knoten lösen. Er ist zwar engagiert, doch fehlt ihm das Durchsetzu­ngsvermöge­n. Seine Konkurrent­en Heller und Thommy haben klar die Nase vorne.

Note 4,30 (14 Spiele, 365 min)

● Nicht benotet Sergio Cordova (11 Spiele, 129 min), Dong-Won Ji (8 Spiele, 17 min), Konstantin­os Stafylidis (8 Spiele, 31 min), Marco Richter (2 Spiele, 3 min)

● Nicht benotet, ohne Spielminut­e Jan-Ingwer Callsen-Bracker (5 Spiele), Andreas Luthe (17 Spiele)

● Nicht benotet, ohne Kadernomi nierung Marvin Friedrich, Ioannis Gelios, Fabian Giefer, Kilian Jakob, Christoph Janker, Moritz Leitner, Shawn Parker, Tim Rieder, Georg Teigl

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Foto: Ulrich Wagner So außer sich vor Freude sieht man Marwin Hitz (Mitte) selten. Doch nach dem 3:3 in den Schlusssek­unden gegen den SC Freiburg feierte der ansonsten eher zurückhalt­ende Schweizer gleich mit seinen Kollegen.
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Jonathan Schmid
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Daniel Opare

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