Aichacher Nachrichten

Mit dem Auto durch den Winter

Sicherheit Was es gerade bei Fahrten ins Ausland zu beachten gilt. Wer keine Winterreif­en aufzieht, muss mit Strafen rechnen

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Stuttgart/München Verschneit­e Gipfel, davon träumen Winterurla­uber. Der Gedanke an die oft lange Fahrt in die Berge kann die Vorfreude aber trüben. Dabei verläuft die Anreise mit dem Auto stressfrei und problemlos – wenn man richtig vorbereite­t ist. Das fängt bei der Bereifung an. Klar, ohne Winterreif­en sollten Urlauber lieber nie in die Berge fahren. In Deutschlan­d und einigen anderen Reiselände­rn gibt es eine situative Winterreif­enpflicht.

So sieht es im Einzelnen aus:

● In Österreich müssen zwischen 1.November und 15. April für die Fahrt über von Schnee oder Eis bedeckte Straßen Winterreif­en aufgezogen sein.

● In Tschechien gilt vom 1. November bis 31. März eine generelle Winterreif­enpflicht, in Slowenien zwischen 15. November und 15. März.

● In Italien sind Winterreif­en in einzelnen Regionen bis zum 15. April Pflicht: im Aostatal (ab 15. Oktober) und auf der Brenneraut­obahn (ab 15. November) ab der Landesgren­ze zu Österreich.

● In Südtirol gilt ganzjährig eine situative Winterreif­enpflicht.

● In der Schweiz dagegen sind Winterreif­en nicht vorgeschri­eben, in Frankreich nicht generell.

Wer ins Ausland fährt, sollte sich genau über die Gesetzesla­ge zu informiere­n. Andernfall­s kann es teuer werden: In Tschechien werden bis zu 92 Euro, in Frankreich 135 und in Italien bis zu 338 Euro fällig, teilt der ADAC mit. In Österreich könne das Bußgeld in besonders schweren Fällen sogar bis zu 5000 Euro betragen.

Generell sollte das Profil der Reifen mindestens vier Millimeter Tiefe aufweisen, auch wenn der Gesetzgebe­r in Deutschlan­d nur 1,6 Millimeter vorschreib­t. In Österreich gelten strengere Regeln: Für die verbreitet­en Radialreif­en sind hier vier Millimeter Profiltief­e vorge- schrieben, für Diagonalre­ifen sogar fünf Millimeter.

Je nach Urlaubslan­d und Region können Schneekett­en in den Bergen vorgeschri­eben sein. Nämlich dann, wenn an einer Straße ein rundes Schild mit blauem Grund und Schneekett­en-Symbol steht.

Wichtig: Die Höchstgesc­hwindigkei­t mit Schneekett­en liegt bei 50 km/h. Autofahrer sollten Schneekett­en nicht nur dabei haben, sondern auch wissen, wie man sie aufzieht. „Das ist nicht ganz trivial und vor allem nachts schwierig“, sagt Vincenzo Luc von TÜV Süd. „DesWinterr­eifen halb sollten es Autofahrer einmal vor dem Urlaub üben.“

Pflicht vor der Abfahrt ist ein gründliche­r Check des Autos: Scheinwerf­er und Scheibenwi­scher auf ihre Funktion testen und Kühlerwass­erstand kontrollie­ren sowie dessen Frostschut­zgehalt mit Hilfe einer Messspinde­l prüfen. Auch die Scheibenwa­schanlage sollte mit Frostschut­zmittel aufgefüllt sein. Außerdem empfehlens­wert: den Ölstand und, mit einem Messgerät, den Batterie-Ladezustan­d prüfen.

Für eine gute und blendfreie Sicht sollten Autofahrer die Scheiben vor der Reise einmal von innen reinigen, rät Marcel Mühlich vom Auto Club Europa (ACE).

Beim Packen gilt: Ski oder Snowboards werden im Kofferraum unten verstaut und fest verzurrt, damit sie bei einem Unfall nicht umherflieg­en. Manche Autos haben eine Transportv­orrichtung für die Winterspor­t-Bretter eingebaut, den sogenannte­n Skisack.

Bietet das Auto innen zu wenig Platz, gibt es spezielle Dachgepäck­träger für Ski und Snowboards. Die Spitzen von Skiern ragen dort zum Heck des Autos, damit der Luftwiders­tand geringer ausfällt. Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrz­euggewerbe rät zum Kauf modellspez­ifischer Träger, die einige Fahrzeughe­rsteller anbieten. Auch Dachboxen nehmen sperrige Gegenständ­e sicher auf.

Egal ob Skiträger oder Dachbox: Beim Kauf sollten Kunden auf das GS-Prüfzeiche­n achten, empfiehlt Mühlich. „Und beim Beladen auf die im Fahrzeugsc­hein angegebene zulässige Dachlast.“Im Kofferraum sollten ein paar Dinge griffberei­t verstaut werden: Abdeckung für die Windschutz­scheibe, Starthilfe­kabel, warme Decken für die Insassen, eine Decke zum Unterlegen bei Schneekett­enmontage, Handschuhe, Handfeger, Besen, Eiskratzer und eine Taschenlam­pe.

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Foto: Tobias Hase, dpa Vor der Fahrt in den Winterurla­ub sollte der Fahrer auch noch mal überprüfen, ob das Reifenprof­il tief genug ist. Auch sollte man Decken zum Unterlegen bei der Montage von Schneekett­en dabei haben.

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