Ohne Hebammen geht es nicht
So brisant wie vor 2017 Jahren ist die Lage zum Glück nicht. Bekanntlich musste die biblische Maria damals ihr Kind in einem Stall zur Welt bringen, weil niemand sie aufnehmen wollte. Aber auch heute ist die Situation ernst. Immer wieder hört man von Frauen in den Wehen, die von Kliniken abgewiesen werden und durch die ganze Stadt zu einem anderen Kreißsaal fahren müssen. Dass man sich oft nicht selbst aussuchen kann, wo man sein Kind auf die Welt bringen möchte, ist ein absolutes Unding. Der Grund für die Misere: Die Kliniken sind überlastet, es fehlt an Platz und Personal – vor allem an Hebammen. Gerade jetzt, wo wieder mehr Babys geboren werden, muss die Situation für Hebammen entschieden verbessert werden.
Eine Ursache, warum immer weniger Hebammen in der Geburtshilfe tätig sind, sind die drastisch gestiegenen Haftpflichtversicherungsprämien. Von 2002 bis 2017 haben sich die Prämien mehr als verzehnfacht. Eine Hebamme, die freiberuflich Geburtshilfe anbietet, muss mittlerweile mehr als 7600 Euro pro Jahr nur für ihre Berufshaftpflichtversicherung bezahlen. Um den Beruf, der mit einer großen Verantwortung verbunden ist, attraktiver zu machen, müssten die Hebammen viel mehr verdienen, um die gestiegenen Versicherungskosten abzufedern.
Ohne Hebammen geht es nicht. Eine Geburt gehört für eine Frau zu den bedeutendsten Moment ihres Lebens. Dabei sollte sie so gut es geht unterstützt und nicht an der Tür abgewiesen werden.