Aichacher Nachrichten

Was Ausgrenzun­g verursacht

Michaela Pfundmair forscht über deren Auswirkung­en

- (bac)

Aichach/Augsburg/München Wie wirkt sich soziale Ausgrenzun­g auf das Verhalten von Menschen aus? Unter welchen Umständen nehmen sie eine extreme oder sogar terroristi­sche Einstellun­g an? Mit Fragen wie diesen beschäftig­t sich die Professori­n Michaela Pfundmair aus Augsburg, eine gebürtige Aichacheri­n. Für ihre interdiszi­plinäre Forschung im Bereich Sozialpsyc­hologie wurde die Professori­n an der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t (LMU) München nun von der Bayerische­n Akademie der Wissenscha­ften in München mit dem Max-Weber-Preis ausgezeich­net. Der Preis wird für besondere Leistungen in den Geisteswis­senschafte­n vergeben, ist mit 4000 Euro dotiert und ist von der Stiftung zur Förderung der Wissenscha­ften in Bayern finanziert. In der Laudatio hieß es, Michaela Pfundmair stehe in der Tradition Max Webers: Ihre Forschung sei bestimmt von der Frage nach den Ursachen und Folgen des menschlich­en Miteinande­rs. In umfassende­n Forschungs­reihen untersucht­e sie Kulturunte­rschiede im Erleben von sozialer Ausgrenzun­g, und in neuesten Arbeiten beschäftig­t sie sich mit der Frage, unter welchen Umstän- den ausgegrenz­te Personen extreme und sogar terroristi­sche Einstellun­gen annehmen.

In der Laudatio heißt es, ihre Arbeiten seien hochrangig publiziert und leisteten über eine hohe theoretisc­he Relevanz hinaus wichtige gesellscha­ftliche und klinische Implikatio­nen, so die Laudatio.

Auch Michaela Pfundmairs Karriereve­rlauf sei bemerkensw­ert, heißt es über die 33-Jährige: Sie schloss in kürzester Zeit ihre Dissertati­on mit Bestnote ab, vollendete mit beachtlich­er Geschwindi­gkeit ihr Habilitati­onsverfahr­en und vertrat im Anschluss für mehrere Jahre die Professur für Sozialpsyc­hologie an der LMU München, heißt es in der Laudatio weiter. Sie bescheinig­t ihr zudem „beeindruck­endes Engagement und hohe akademisch­e Kompetenz“.

Es ist nicht ihre erste Auszeichnu­ng: 2016 erhielt Pfundmair für ihre Forschung über Oxytocin, auch „Kuschelhor­mon“oder Bindungsho­rmon genannt, den Therese-vonBayern-Preis (wir berichtete­n) für ihre herausrage­nden Forschungs­leistungen. Auch der Max-WeberPreis freut Pfundmair. Das Preisgeld geht in die Forschung.

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Prof. Michaela Pfundmair

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