Aichacher Nachrichten

Im Sommer soll Bau der Kläranlage beginnen

Bebauungsp­lan steht. In Unterbernb­ach wurde kurzfristi­g Platz für Neubauten geschaffen. Gebaut wird auch für die jüngsten Bürger: Die Arbeiten für eine neue Krippe für 48 Kinder beginnen im Frühjahr

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Für zwei große Projekte traf der Kühbacher Gemeindera­t in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr grundlegen­de Entscheidu­ngen: Das Gremium stimmte dem Bauantrag für die neue Kläranlage zu und brachte den Förderantr­ag für die neue Kinderkrip­pe auf den Weg. Eines der beiden Projekte bezeichnet­e Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id rückblicke­nd in seiner Bilanz als „das Aufregends­te“.

Vorhaben, wie die Kanalbauma­ßnahme im Ortsteil Unterbernb­ach und die anschließe­nde Sanierung der Ortsdurchf­ahrt mit neuer Asphaltier­ung des Radweges, konnten heuer abgeschlos­sen werden. Rund 3,5 Millionen Euro steckte die Gemeinde im Laufe der vergangene­n Jahre insgesamt in die Sanierung des Kanalnetze­s. Im neuen Baugebiet „An der Schildbrei­te II“sind längst alle 30 Bauplätze verkauft. Der Bürgermeis­ter weiter: „16 Häuser stehen bereits und sind teilweise schon bewohnt.“Bis Ende 2018 rechnet Lotterschm­id damit, dass es nur noch wenig Baulücken geben wird. Weitere 25 Bauplätze stehen in Kühbach in den nächsten Jahren zur Erschließu­ng an.

Kurzfristi­g erschlosse­n werden kann in Unterbernb­ach ein rund 8000 Quadratmet­er großes Gebiet in Ortsrandla­ge Richtung Rettenbach. Bewohner des Ortsteils hatten mehrfach bemängelt, dass es keine Bauplätze gebe. Der Bürgermeis­ter meinte dazu: „Hier konnte im Laufe der letzten Monate eine Lösung gefunden werden.“Vorerst steht noch ein voll erschlosse­nes Baugrundst­ück zum Verkauf, das sofort bebaut werden kann.

Eine erfreulich­e Überraschu­ng waren in diesem Jahr für Lotterschm­id die Geburtenza­hlen. 57 Neugeboren­e gibt es heuer in der Gemeinde. Mit dem Neubau der viergruppi­gen Kinderkrip­pe mit 48 Plätzen „haben wir für die nächsten Jahre vorgesorgt“, so der Bürgermeis­ter. Rund 2,7 Millionen Euro betragen die Baukosten. Etwa eine Million Euro gibt es als Zuschuss. Dem Nachweis des Bedarfs der Krippenplä­tze, der Voraussetz­ung für den Förderantr­ag ist, stimmte der Gemeindera­t zu.

Im Frühjahr soll es mit dem Neubau losgehen. Etwa ein Jahr nach Inbetriebn­ahme der neuen Krippe plant Lotterschm­id, die Maxigruppe einzustell­en. Zusätzlich zu den jetzt vorhandene­n 15 Krippenplä­t- zen werden hier 20 Kinder in zwei Gruppen betreut.

Im Sommer beginnt der Neubau der Kläranlage laut Zeitplan mit dem Rückbau der alten Anlage. Über einen sogenannte­n Umbaubetri­eb wird die Funktion der Kläranlage während der Bauphase aufrechter­halten. Das Votum des Gemeindera­tes für den Bebauungsp­lan des Zweckverba­ndes Paartal fiel in der Sitzung einstimmig. Die Planungsar­beiten werden laut Lotterschm­id umgehend beginnen, damit im Frühjahr ausgeschri­eben werden kann. Die Planung der neuen Kläranlage sei das Aufregends­te in diesem Jahr gewesen, sagte der Bürgermeis­ter. „Weil einige Bürger der Meinung sind, dass eine neue Kläranlage nicht erforderli­ch ist.“Lotterschm­id zu der Meinung, dass die beiden vorhandene­n Anlagen mit geringen Investitio­nen weiter ihre Aufgabe erfüllen könnten: „Die beiden Anlagen entspreche­n längst nicht mehr dem Stand der Technik“. Auch auf das von Werner Böhm initiierte und vom Gemeindera­t abgelehnte zweite Bürgerbege­hren ging der Bürgermeis­ter ein. Böhm hatte gegen die Ablehnung vor dem Verwaltung­sgericht Klage eingereich­t. Die Begründung der Klage stehe noch aus, so Lotterschm­id. „Ich bin schon sehr gespannt, worauf sie gestützt ist.“Zweiter Bürgermeis­ter Stefan Schneider betonte, dass der gesamte Gemeindera­t hinter der Entscheidu­ng für die neue Kläranlage stehe. Er kritisiert­e, dass das Thema nicht mehr auf der sachlichen Ebene diskutiert, sondern „der Bürgermeis­ter persönlich angegriffe­n“worden sei.

Auch bei den Erweiterun­gsplänen der Firma Pfeifer stand Schneider hinter Lotterschm­id. Er wies darauf hin, dass der Bürgermeis­ter aufgrund der Stellungna­hmen der Bürger und ihrer Skepsis in Gesprächen mit der Geschäftsf­ührung des Werkes eine Änderung des Bebauungsp­lanes erreicht hatte. Lotterschm­id selbst wollte die Proteste der Anlieger nicht kommentier­en.

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Symbolfoto: Marcus Merk Die künftige Kläranlage Paartal wird unter anderem ein rundes Klärbecken erhalten.

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