Woher die Mehrkosten kommen
Erläuterungen zum Anwaltinger Gemeindehaus befriedigen Faltermeier nicht
Affing Mehrkosten für die inzwischen angelaufene Sanierung des Anwaltinger Gemeindehauses hatten in der Novembersitzung für Irritationen im Affinger Gemeinderat gesorgt. Die Erklärungen dafür gab es in der Sitzung am Montag – von Verwaltungschef Tilo Leister, weil Architekt Markus Schneider verhindert war.
Ein Aufreger waren, wie berichtet, 1800 Euro Mehrkosten für den Versand der Leistungsverzeichnisse gewesen, die Zweiter Bürgermeister Gerhard Faltermeier kritisierte. Leister bedauerte, das sei „sicherlich ein bisschen unglücklich gelaufen“. Die Verwaltung hatte den Architekten gebeten, die Ausschreibungsunterlagen an die Firmen zu versenden. Mit dem Vermerk, dass das anonym, also ohne Hinweis auf die beteiligten Ingenieurbüros geschehen müsse. Deshalb wurden die umfangreichen Unterlagen als Papierausdruck per Post verschickt. Das habe leider die Kosten verursacht, sei aber zumindest formal korrekt abgelaufen, so Leister.
Ebenfalls kritikwürdig fand Faltermeier eine Kostenmehrung von 25 Prozent bei den Honoraren für die Planer. Die Erklärung: Die Vereinsräume im Untergeschoss müssen genehmigt werden. Dafür ist eine zusätzliche Planung nötig. Weitere Kosten sind für die Planung der Außenanlagen (4000 Euro), die Projektsteuerung durch die Baugenossenschaft (8000 Euro) und ein Schadstoffgutachten aufgelaufen. Letzteres war nötig, weil im Fußbodenaufbau Gussasphalt aufgetaucht war und man Asbest vermutete. Ebenfalls nachträglich eingeschaltet wurde ein Tragwerksplaner (2000 Euro). Den Sinn dahinter mochte Faltermeier nicht erkennen. Leister erklärte ihm das mit der fachlichen Einschätzung des Architekten. Die habe dieser wegen Wandöffnung aufgrund eines Wasserschadens getroffen. Faltermeier hätte sich außerdem gewünscht, dass Architekt oder Projektsteuerer selbst im Gemeinderat die Umstände erläutern. Gegen seine Stimme nahm das Gremium die Ausführungen zur Kenntnis und genehmigte die Mehrkosten für den Versand der Leistungsverzeichnisse. Die Sorge, Kosten könnten aus dem Ruder laufen, treibt Faltermeier auch beim Bau der Mittagsbetreuung um. Anlass: Für den Abwasseranschluss muss der Kanal den Affinger Bach unterqueren. Der Gemeinderat vergab den Auftrag dafür an die Firma Spielberger aus Mönchsdeggingen für rund 27 500 Euro. Faltermeier kritisierte, dass diese Kosten nicht von Anfang an eingeplant waren. Der Bau habe noch nicht begonnen und schon passe die Kostenschätzung nicht. Er habe „massive Probleme mit der Qualität dessen, was uns hier vorgelegt wird“, lautete Faltermeiers grundlegende Kritik auch in Richtung Verwaltung.
Bürgermeister Markus Winklhofer versicherte: Man sei sich des Problems bewusst, man arbeite umso eifriger an einer Lösung. Er hoffe, dass man dieses Thema in ein paar Monaten nicht mehr habe. In der Affinger Verwaltung kämpfte man auch dieses Jahr mit Personalknappheit. Wie Winklhofer gegenüber unserer Zeitung sagte, ist man im Bauamt noch immer nicht ausreichend aufgestellt.