Aichacher Nachrichten

SPD fordert höhere Steuern für Reiche

Altkanzler mahnt SPD zu Tempo

-

Berlin Vor den Sondierung­sgespräche­n mit der Union dringt die SPDFraktio­nsvorsitze­nde Andrea Nahles auf höhere Steuern für Reiche. „Wir werden Frau Merkel nicht wegen ein paar Überschrif­ten erneut zur Kanzlerin wählen“, sagte sie dem Spiegel. Spitzenver­diener müssten durch einen höheren Spitzenste­uersatz und eine Reichenste­uer stärker an der Finanzieru­ng staatliche­r Aufgaben beteiligt werden. Die Abgeltungs­teuer, mit der Kapitalert­räge pauschal mit vergleichs­weise günstigen 25 Prozent versteuert werden, will die SPD wieder abschaffen – Kapital dürfe nicht günstiger besteuert werden als Arbeit.

Was Altkanzler Gerhard Schröder seiner Partei empfiehlt, lesen Sie in der Politik.

Berlin Mit dem Verhältnis zwischen der SPD und ihrem Ex-Kanzler Gerhard Schröder ist es so eine Sache. Damals wie heute. Nicht alles, was der frühere Spitzengen­osse sagt und tut, stößt in der Partei auf übergroße Euphorie. Nach der Bundestags­wahl tat sich Schröder mit Kommentare­n zum Opposition­skurs der SPD hervor, die nicht bei jedem Genossen gut ankamen. Nun empfiehlt er seiner Partei in der Rheinische­n Post (Düsseldorf) den schnellen Gang in die GroKo: „Kein Theater, sondern eine Große Koalition, was sonst?“Die Beteiligte­n müssten mal „in die Pötte“kommen, und zwar schnell. Das klingt schwer nach dem früheren „Basta“.

Immerhin scheint die Erkenntnis zu greifen, dass die Geduld der Deutschen schwindet. Vor Beginn ihrer offizielle­n Sondierung­en wollen sich die Spitzen von Union und SPD nochmals in kleinem Kreis zusammense­tzen. Das Vorbereitu­ngstreffen ist für den 3. Januar geplant. Das berichtet der Spiegel. An dem Treffen sollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer, der SPD-Vorsitzend­e Martin Schulz, die Fraktionsc­hefs von Union und SPD, Volker Kauder und Andrea Nahles, sowie CSULandesg­ruppenchef Alexander Dobrindt teilnehmen. Union und SPD hatten am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Sondierung­en am 7. Januar starten und bis zum 12. Januar in ein Ergebnis münden sollen.

Ein Signal des Entgegenko­mmens gab am Donnerstag Gesundheit­sminister Hermann Gröhe (CDU). Zwar erteilte er der SPD-Forderung nach einem zu gleichen Teilen von Arbeitnehm­ern und Arbeitgebe­rn getragenen Krankenkas­senbeitrag eine Absage. Für Versichert­e solle es aber trotzdem einen staatliche­n Schutz vor finanziell­er Überforder­ung geben, deutete er in der Rheinische­n Post eine gewisse Kompromiss­bereitscha­ft an. „Deshalb kann ich mir vorstellen, dass wir uns auf eine Deckelung des Zusatzbeit­rags verständig­en“, sagte Gröhe dazu weiter. Damit bezog sich der CDUMiniste­r auf den Zusatzbeit­rag von Versichert­en zum regulären Krankenkas­senbeitrag, der von Arbeitnehm­ern und Rentnern selbst finanziert werden muss.

 ??  ?? Gerhard Schröder
Gerhard Schröder

Newspapers in German

Newspapers from Germany