Draisaitls Weg in die Weltklasse
Deutschlands bestem Kufencrack gelang 2017 ein großer Leistungssprung. Das schlägt sich auch auf seinem Konto nieder
Edmonton Zuletzt lief es wieder besser für Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers. Auch bedingt durch Draisaitls überragende Saison 2016/2017 galt der fünffache Stanley-Cup-Champion in dieser Spielzeit bei Experten schon wieder als Anwärter auf die weltweit begehrteste Trophäe im Eishockey. In den letzten Wochen und Monaten des Jahres 2017 waren die Oilers davon indes ein großes Stück entfernt. Der Saisonstart war holprig.
Beim 3:2 gegen St. Louis gewann Edmonton aber zum dritten Mal in Serie, Draisaitl steuerte eine Torvorlage bei und erhöhte sein Punktekonto auf 26. Draisaitl ist aktuell hinter McDavid Edmontons zweitbester Scorer in dieser Saison. In der Vorsaison sammelte der Sohn des früheren Nationalspielers und aktuellen Kölner-Haie-Coachs Peter Draisaitl 77 Punkte. Deutschlands größtes Talent war damit achtbester Spieler der besten
Liga der Welt. Eerfolgreicher war nie zuvor ein deutscher Spieler in der NHL. Draisaitls persönliche Leistung schlug sich im Sommer auch finanziell nieder. Er erhielt einen Acht- jahresvertrag bei den Oilers. 7,2 Millionen Euro verdient der Ausnahmespieler nun pro Saison, 56,7 Millionen Euro bis 2025.
Manchmal wünscht man ihm bei allem Ehrgeiz etwas von der Lockerheit von NBA-Superstar Dirk Nowitzki, dessen Bedeutung für die Sportart Basketball Draisaitl auch so gerne für das deutsche Eishockey hätte. Sportlich hat er diese Rolle längst inne. In den letzten Jahrzehnten hat es im Nationalteam nie einen Spieler wie ihn gegeben. „Es ist ja nicht so, dass jeder mithalten kann mit Leon“, sagte selbst Bundestrainer Marco Sturm. So locker er im Kreis der Teamkollegen sein mag, so verkrampft wirkt er noch in der Öffentlichkeit. Auch bei der WM absolvierte er Medientermine widerwillig. Eishockey-Weltstar ist Draisaitl, ein Nowitzki des Eishockeys noch nicht.