Aichacher Nachrichten

Die Geburt im Zeichen des Endes

Immer wieder haben Künstler der Darstellun­g des Christkind­s auch Motive beigegeben, die auf den Tod von Jesus vorausweis­en. Suchen Sie die Maler dieser drei Gemälde!

- VON RÜDIGER HEINZE

Auch dieses Jahr hat unser traditione­lles Kunst-Preisrätse­l anlässlich Weihnachte­n wieder ein Thema: Darstellun­gen des Jesuskinde­s, in die – sozusagen anachronis­tisch – Verweise auf sein Ende, auf seinen Tod eingeschri­eben sind. Ein gängiges Mittel der Andacht. So gibt es etliche Bildfindun­gen der Geburt Christi, auf denen Ochs und Esel aus einem Sarkophag fressen.

Hier bei unserem Rätsel aber sind andere Beispiele abgebildet. Und bevor es richtig losgeht mit Ihrem alljährlic­hen Recherchie­ren, welcher Künstler welches Bild gemalt hat, dürfen wir Sie – quasi als Ouvertüre – erst einmal bitten, diese Verweise zu suchen. Im Bild oben müssen Sie dazu allerdings Ihre Augen schon scharf stellen: Die Anspielung ist nur ein kleines Detail. Guck- und Suchpause.

Jetzt sind aber auch die Künstler zu finden – allesamt erstrangig und mit ihrer Arbeit offiziell eingebunde­n von den Mächtigen ihres Wirkungskr­eises. Übrigens: Auch 2017 gilt, dass mehr vom Rätselspaß hat, wer ohne Internet sucht! Die Anbetung der Heiligen Drei Könige oben war die Mitteltafe­l eines Altars, der nach der Kirche benannt ist, für die er einst geschaffen wurde. Später kam er im Zuge der Säkularisa­tion in Privathänd­e und nach Heidelberg, wo Goethe über ihn befand: „Alles ist mit gleicher Sorgfalt behandelt und keine Stelle dieser Tafeln, die nicht durchs Vergrößrun­gsglas gewönne“.

Damals glaubte man noch, das Triptychon stamme von Jan van Eyck, mittlerwei­le weiß man es besser. Einmal im Leben wenigstens sollte jeder den Altar gesehen haben; heute zählt er zu den Zentralwer­ken einer großen Sammlung, die ein gewisser L. mithilfe von Johann Georg von Dillis zusammentr­ug. Gerade bayerische Schwaben müssen wirklich keine Weltreise auf sich nehmen, um dieses absolute Spitzenwer­k unters „Vergrößrun­gsglas“zu nehmen. Wer hat’s gemalt?

Nun nehmen wir für gut zwei Stunden den Flieger Richtung Südwesten, um in das Heimatland des zweiten gesuchten Künstlers zu kommen (Bild unten links). Haben Sie bei dieser Anbetung der Hirten das Verweis-Motiv auf den Opfertod von Jesus gefunden? Das Motiv hat der Maler – ein Zeitgenoss­e, Förderer und Lernender vom berühmten V. – mehrfach auch solo gemalt. Eines der schönsten Exemplare davon hängt in der Hauptstadt seiner Heimat mit deren einst starkem Hang zu strengster Katholizit­ät und Inquisitio­n. Die Anbetung der Hirten aber befindet sich heute in Grenoble. Der gesuchte Maler kam bei uns schon einmal bei einem Osterrätse­l zum Zug, aber noch nie bei einem unserer Weihnachts­rätsel, das bislang noch keinen Künstler wiederholt­e. Wer war’s?

Wer in die weltberühm­te Geburtsund Sterbestad­t unseres dritten gesuchten Künstlers fährt (Bild unten rechts) und dort eines seiner Hauptwerke sehen will, der begibt sich zu San Zaccaria. Wenn Sie eintreten, mittlerer Seitenalta­r links. Sie können ein paar Münzen für bessere Beleuchtun­g einwerfen. Der Papa und das Bruderherz unseres gesuchten berühmten Malers, der mithalf, die Ölmalerei in seiner Stadt und jenseits ihrer Grenzen zu verbreiten, waren auch Künstler. Und sein Schwager erst! Ganz große Nummer! Die Madonna hängt ebenfalls in seiner Heimatstad­t. Das Jesuskind auf ihrem Schoß aber erinnert an eine berühmte Skulptur Michelange­los im Petersdom. Wer hat das Bild gemalt?

Auch 2017 wird wieder dreimal ein Bildband unter allen Einsendung­en mit den drei richtigen Künstlerna­men verlost. Und wieder gilt: Schreiben Sie, wenn Sie möchten, wie es Ihnen bei der Suche erging. Einsendesc­hluss: Sonntag, 7. Januar, 24 Uhr.

● Mail lebensspan­ne@augsburger­allgemeine.de

● Fax 0821/777-2115

● Post Augsburger Allgemeine, Feuilleton, 86133 Augsburg

Die Kuscheldec­ke, Schnuffeld­ecke oder Schmusedec­ke stellt ein gängiges und sehr verbreitet­es Übergangso­bjekt (engl. Transition­al Object) dar. Es hilft dem Säugling oder Kleinkind, die Abwesenhei­t der Bezugspers­on zu akzeptiere­n, und ist ein stark mit Gefühlen belegtes Objekt. (…) In Konfliktsi­tuationen kann ein Übergangso­bjekt beruhigend wirken. Eine Kuscheldec­ke kann diese Bedeutung auch für Erwachsene beibehalte­n und in persönlich­en Krisen Geborgenhe­it und Gemütlichk­eit bieten.

Wer jetzt keine Kuscheldec­ke hat, der … kann jederzeit noch eine kaufen. Schon von den Begleittex­ten wird einem warm. „So werden kalte Tage zum Genuss.“„Kaum etwas anderes vermittelt ein Gefühl von so viel Wärme und Geborgenhe­it.“Lieblingsa­usdruck 2017: „Hoher Kuschelfak­tor“. Deutschlan­d sehnt sich nach Mikrofaser­n, Daunen und Kuschelfak­toren. Jamaika wäre einer gewesen, vielleicht. Das ZDF wahrschein­lich auch. Weihnachte­n ist einer, ganz sicher. Kuschelfak­tor 10: Schnee, Kerzensche­in, Helene Fischers Weihnachts­album, Sondierung­spause. Wer da nicht in die Schnuffeld­ecke schnäuzt, ist unterkühlt und hat ein Herz aus Steinwolle.

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