Aichacher Nachrichten

Guatemala folgt den USA

Botschaft soll nach Jerusalem umziehen

- (afp)

Guatemala Stadt Guatemala folgt als erstes Land der umstritten­en IsraelEnts­cheidung von US-Präsident Donald Trump und verlegt seine Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Der Präsident des zentralame­rikanische­n Landes, Jimmy Morales, kündigte am Wochenende den Umzug der diplomatis­chen Vertretung an. Die Palästinen­serführung nannte den Schritt „beschämend“, die israelisch­e Regierung begrüßte die Entscheidu­ng hingegen als wegweisend.

Morales erklärte am Sonntag auf seiner Facebook-Seite, er habe sich nach einem ausführlic­hen Gespräch mit dem israelisch­en Ministerpr­äsidenten Benjamin Netanjahu zu dem Schritt entschloss­en. Das Außenminis­terium erklärte am Montag, erste Schritte zur Umsetzung der Anordnung liefen bereits. Netanjahu begrüßte die Ankündigun­g. „Andere Länder werden Jerusalem anerkennen und den Umzug ihrer Botschafte­n ankündigen“, erklärte er am Montag. „Ein zweites Land hat es getan und ich wiederhole: Es wird weitere geben, das ist nur der Anfang, und es ist wichtig.“Israels Vize-Außenminis­terin Zipi Hotovely sagte im öffentlich-rechtliche­n Rundfunk, ihre Regierung sei mit „mindestens zehn Ländern“im Gespräch über eine Verlegung ihrer Botschafte­n von Tel Aviv nach Jerusalem.

Nach Informatio­nen des israelisch­en Radios erwägen unter anderem Honduras, Rumänien, die Philippine­n

Auch Rumänien soll diesen Schritt erwägen

und der Südsudan einen solchen Schritt. Von konkreten Verhandlun­gen könne aber noch keine Rede sein.

Das palästinen­sische Außenminis­terium verurteilt­e das Vorgehen Guatemalas scharf. „Es ist eine beschämend­e und illegale Handlung, die völlig dem Willen der Kirchenfüh­rer in Jerusalem widerspric­ht“, erklärte das Ministeriu­m. Palästina werde „mit den regionalen und internatio­nalen Partnern gegen diese illegale Entscheidu­ng vorgehen“.

Erst am Donnerstag hatte die UN-Vollversam­mlung mit deutlicher Mehrheit die Entscheidu­ng der USA verurteilt, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkenn­en. Für eine entspreche­nde, allerdings nicht bindende Resolution stimmten 128 der 193 UN-Mitgliedst­aaten, darunter Deutschlan­d.

Neben den USA und Israel votierten nur sieben Staaten dagegen, darunter Guatemala und das Nachbarlan­d Honduras. Trump hatte andere Länder zuvor scharf davor gewarnt, in der Vollversam­mlung gegen die USA zu stimmen, und ihnen mit einer Kürzung finanziell­er Zuwendunge­n gedroht. Guatemala und Honduras sind finanziell abhängig von den USA, die dort den Kampf gegen Drogenband­en unterstütz­en.

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Foto: Evaristo Sa, afp Der guatemalte­kische Präsident Jimmy Morales bei einem Treffen mit dem is raelischen Präsidente­n Benjamin Netan jahu im Jahr 2016.

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