Aichacher Nachrichten

Per Operation zum knackigen Po

Vergrößeru­ngen des Gesäßes werden immer gängiger. Eine Eigenfettb­ehandlung kostet ab 3500 Euro

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München In Brasilien sind sie längst Alltag: Korrekture­n am Po. Das Gesäß steht dort mittlerwei­le mehr im Fokus als die Brust, erklärt Torsten Kantelhard­t, Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie und Präsident der Deutschen Gesellscha­ft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). Auch in Deutschlan­d bieten viele Kliniken und Privatprax­en Po-Vergrößeru­ngen an. Die vermeintli­ch schnelle Lösung gibt es allerdings nicht ohne Risiken. Und sie hat ihren Preis.

Eine gängige chirurgisc­he Methode, das Hinterteil in Form zu bringen, ist die Auffüllung mit Eigenfett, erläutert Markus Klöppel, Facharzt für plastische und ästhetisch­e Chirurgie aus München. Dafür entnimmt der Arzt zunächst Fett zum Beispiel aus den Oberschenk­elaußensei­ten. Dieses wird in mikroskopi­sch kleine Zellverbän­de zerlegt und dann ins Gesäß gespritzt. Eine Kleinigkei­t ist dieser Eingriff nicht. Mehrere Stunden verbringt der Patient unter Vollnarkos­e auf dem OPTisch. „Man muss als Nebenwirku­ngen mit Schwellung­en, Blutergüss­en, Spannungss­chmerzen, Ölzysten und Infektione­n bis hin zu Fettemboli­en rechnen“, erklärt Kantelhard­t. Schmerzen treten vor allem da auf, wo das Fett entnommen wurde.

Eine so aufwendige Behandlung ist auch nicht ganz billig. Klöppel zufolge wird die Eigenfettb­ehandlung je nach Aufwand ab 3500 Euro angeboten.

Generell etwas günstiger ist eine Straffung des Hinterteil­s mit dem sogenannte­n Fadenlifti­ng. Dabei schiebt der Arzt dünne Fäden unter die Haut und verankert sie dort, erläutert Hans-Peter Schoppelre­y, der diese Methode im Haut- und Laserzentr­um München anbietet. „Diese bilden quasi ein Gittergerü­st und sorgen somit für eine Straffung“, erklärt er. Das Material, aus dem die Fäden bestehen, wird Schoppelre­y zufolge vom Körper aufgenomme­n und regt die Produktion neuen Bindegeweb­es an. Die Kosten liegen bei 2000 bis 2500 Euro.

Da solche Behandlung­en in der Regel nicht medizinisc­h notwendig sind, trägt der Patient nicht nur die Kosten, sondern auch mögliche Konsequenz­en. Infiziert sich etwa jemand nach einer Schönheits-OP mit einem multiresis­tenten Keim und muss ins Krankenhau­s, kann die Kasse den Betroffene­n an den Behandlung­skosten beteiligen und das Krankengel­d zurückford­ern. Darauf weist Gesundheit­sexpertin Daniela Hubloher von der Verbrauche­rzentrale Hessen hin.

Um die Risiken kleinzuhal­ten, sollte, wer sich so einem Eingriff unterziehe­n will, den Arzt sorgfältig auswählen. Der Titel „Schönheits­chirurg“ etwa ist nicht geschützt. Ein Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie oder Facharzt für Plastische Chirurgie dagegen muss eine sechsjähri­ge Zusatzausb­ildung absolviert und eine Facharztpr­üfung abgelegt haben.

Um die eigene Kehrseite in Form zu bringen, muss man sich aber nicht in die Hände eines Arztes begeben. Sport formt das Hinterteil nicht nur deutlich kostengüns­tiger, sondern auch ohne unangenehm­e Nebenwirku­ngen. Gut für das Hinterteil ist ein Kräftigung­straining, sagt Valerie Börnström von der Fitness-Kette Mrs. Sporty. Allerdings ist es nicht ratsam, nur den Po zu trainieren. Die Körpermitt­e bildet eine Einheit. Geeignet ist deshalb eher ein umfassende­s Krafttrain­ing oder eine Kombinatio­n von Gerätetrai­ning mit Yoga, das besonders gut die Tiefenmusk­ulatur kräftigt.

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Foto: dpa Es gibt Frauen, die wünschen sich einen Po wie Kim Kardashian.

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