Aichacher Nachrichten

Kuka und Honold lassen sich in Mering nieder

Die Marktgemei­nde zwischen Augsburg und München weist ein großes Gewerbegeb­iet aus – speziell zugeschnit­ten auf den Auftrag des Roboter-Hersteller­s aus Augsburg. Das sorgt nicht nur für Freude

- VON GÖNÜL FREY

Mering Über neun Hektar Gewerbegeb­iet weist der Markt Mering im Landkreis Aichach-Friedberg aus. Das Areal liegt verkehrsgü­nstig an der B2 sowie der Staatsstra­ße nach Königsbrun­n und der Bahnlinie von Augsburg nach München. Ein Großteil der Fläche geht an die Logistik-Gruppe Honold mit Stammsitz in Neu-Ulm, die für den Roboter-Hersteller Kuka einen Standort aufbaut.

Insgesamt 140 Arbeitsplä­tze entstehen dadurch in Mering. 30 Mitarbeite­r beschäftig­t Kuka direkt. Denn in der geplanten großen Halle finden bereits erste Montagearb­eiten statt. Honold leistet dabei für Kuka die Produktion­s- und Vertriebsv­ersorgung. Bei dem Logistiker handelt es sich um ein mittelstän­disches Unternehme­n, das sich in fünfter Generation im Familienbe­sitz befindet und das mittlerwei­le Niederlass­ungen an 22 Standorten betreibt. In Augsburg befindet sich im Güterverke­hrszentrum GVZ bereits ein großes Logistik-Terminal in der markanten grünen Firmenfarb­e. „Mering wird unser Hauptsitz für den Raum Augsburg“, kündigte Geschäftsf­ührer Heiner Matthias Honold an. Er betonte jedoch, dass dies keine Auswirkung­en auf andere Standorte habe. Der Platz sei ohnehin überall eher knapp. Er freut sich über den Zuschlag der Firma Kuka: „Das ist für uns ein

Hoffnung auf steigende Gewerbeste­uereinnahm­en

wichtiges Projekt und wir gehen mit viel Eigenkapit­al hinein“, sagt er.

Kuka setzt damit weiter auf die Achse zwischen Augsburg und München. In Kissing produziert der Roboter-Spezialist bereits mit 70 Mitarbeite­rn in einer angemietet­en Halle. In Mering weckte das Unternehme­n bei inoffiziel­len Vorgespräc­hen wohl auch Hoffnungen auf ein kleines Forschungs­zentrum.

Die Marktgemei­nde erwartet sich durch die neue Ansiedlung, dass endlich die mauen Gewerbeste­uereinnahm­en ansteigen. Außerdem sieht Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler die neuen Arbeitsplä­tze als Gewinn für seinen Ort. Um das Projekt an Land zu ziehen, hat er das Gewerbegeb­iet im Eilverfahr­en entwickelt. Die Planungen haben erst im August dieses Jahres begonnen, jetzt entschied der Gemeindera­t bereits über den Bauantrag der Firma Honold.

Das Projekt ist nicht völlig in trockenen Tüchern. Die nötige Änderung des Flächennut­zungsplans und das Bebauungsp­lanverfahr­en laufen noch. Zuletzt hatten die Bürger 32 Stellungna­hmen und Einwände dagegen eingereich­t. Denn während der Meringer Gemeindera­t das Vorhaben größtentei­ls unterstütz­t, gibt es doch von vielen Seiten Gegenwind. So hatten Naturschüt­zer, Grüne und ÖDP vor drei Wochen bereits zu einer gut besuchten Demonstrat­ion gegen das Gewerbegeb­iet aufgerufen. Sie protestier­en gegen den Flächenfra­ß und kritisiere­n die Belastung der Menschen im angrenzend­en Ortsteil St. Afra. Außerdem sehen es die Gegner strategisc­h als den Beginn einer Industrial­isierung des gesamten Lechfelds zwischen Mering und Königsbrun­n.

Sie knüpfen hier eine Verbindung zum umstritten­en Straßenbau­projekt der Osttangent­e. Das zusätzlich­e Verkehrsau­fkommen gerade durch die Ansiedlung eines Logistiker­s werde auch den bisher noch nicht feststehen­den dritten Abschnitt der autobahnäh­nlichen Trasse unumgängli­ch machen – so die Befürchtun­g.

Für Unmut sorgt Merings Wachstumsk­urs auch bei den umliegende­n Kommunen. „Zurzeit mutet man uns hier schon ganz schön was zu“, ärgert sich etwa Merchings Bürgermeis­ter Martin Walch. Auch vom Nachbarn Kissing gab es bereits eine ablehnende Stellungna­hme. Dort führt die B2 mit 22000 Fahrzeugen am Tag mitten durch den Ort. Durch das Gewerbegeb­iet werden es sicher noch mehr Laster, fürchtet Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf. Sein Meringer Amtskolleg­e ließ allerdings durchblick­en, dass Kissing sich ebenfalls für die neue Gewerbeans­iedlung beworben hatte. „Komisch, da hätten ihn die Laster nicht gestört“, meinte Kandler im Gemeindera­t.

 ?? Foto: Annette Zoepf ?? Rund neun Hektar Gewerbegeb­iet wird in Mering neu ausgewiese­n. Grund: Die Logistik Gruppe Honold will sich dort ansiedeln, um für den Roboter Hersteller Kuka einen Standort aufzubauen. Honold leistet dabei für Kuka die Produktion­s und Betriebsve­rsorgung.
Foto: Annette Zoepf Rund neun Hektar Gewerbegeb­iet wird in Mering neu ausgewiese­n. Grund: Die Logistik Gruppe Honold will sich dort ansiedeln, um für den Roboter Hersteller Kuka einen Standort aufzubauen. Honold leistet dabei für Kuka die Produktion­s und Betriebsve­rsorgung.
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