Roboterfische für die Rockfabrik?
Die Tierschutzorganisation Peta hat mehrere Versuche unternommen, um Fische aus der Diskothek zu verbannen. Doch vergeblich. Das Aquarium im Eingangsbereich soll aber bleiben
Bereits im Herbst gingen die Tierschützer von der Organisation Peta an die Öffentlichkeit. Der Grund: die Fische in der Rockfabrik. Diese befinden sich in einem Aquarium im Eingangsbereich der Disco und müssen dort nach Angaben von Peta mit lauter Musik, vibrierenden Bässen, dem eintreffenden Besucherstrom und permanentem Dämmerlicht zurechtkommen. „Die Tiere sind zwei Stressfaktoren ausgesetzt: der Gefangenschaft und den negativen Einflüssen von außen“, sagte Tanja Breining, Referentin für Fische und Meerestiere bei der Tierschutzorganisation. Dieser Rettungsversuch blieb aber ohne Folgen. Der Betreiber Markus Höltl äußerte sich im September gegenüber unserer Zeitung: „Ich finde das etwas übertrieben“und „Ich werde das Aquarium sicher nicht auflösen“. Denn darum kümmere sich geschultes Personal. Es stünde weit weg von der Tanzfläche und damit der Musik und zudem hätte die Rockfabrik nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet.
Felicitas Allmann, Leiterin der Augsburger Veterinärbehörde, konnte keinen Verstoß feststellen. So befinde sich das Aquarium im Eingangsbereich und werde dort weder „extremer Lautstärke noch bewegtem Licht“ausgesetzt. Allmann kündigte im September aber an, die Fischhaltung in der Rockfabrik aufgrund des Protests von Peta erneut zu kontrollieren. In den vergangenen Monaten war die Tierschutzorganisation nicht untätig. Peta habe sich erneut vor Ort ein Bild von den Haltungsbedingungen der Fische „als lebende Dekoration“gemacht, teilen sie mit. Daraufhin hätten sie dem Geschäftsführer der Rockfabrik finanzielle und praktische Unterstützung für eine Umquartierung der Tiere in ein artgerechteres Zuhause angeboten. Die Tierrechtsorganisation bot auch mehrere schwimmende Roboterfische als Ersatz für die Tiere als Geschenk an. Die Diskothek habe diese Angebote abgelehnt, so Peta.
„Wir bedauern die Absage, bleiben aber bei unserem Angebot und sind darüber hinaus verhandlungsbereit. Die Fischhaltung in der Rockfabrik ist in unseren Augen nicht tiergerecht“, betont Tanja Breining. In ihren Augen würden die Gäste wegen der Musik in die Disco kommen. Breining meint: „Die Umsiedlung hätte keine finanziellen Einbußen zur Folge.“Aufgrund der Peta-Anzeige wurde die Fischhaltung in der Rockfabrik nochmals kontrolliert, bestätigt das Ordnungsamt. „Auch bei laufendem Betrieb wurden vonseiten der Veterinärbehörde keine Verstöße hinsichtlich Lautstärke und Vibration festgestellt. Das Aquarium kann weiterhin im Eingangsbereich der Diskothek verbleiben“, sagt Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD). Der Geschäftsführer der Rockfabrik war aktuell nicht für eine Stellungnahme erreichbar.