Kühbachs Musikverein gibt Vollgas
Bei der 30. Auflage zeigt sich das Orchester unter Joseph Rast in Jubiläumslaune. Der Dirigent prägt den Abend – am Taktstock und mit drei Eigenkompositionen. Dabei werden Trompeter zu Helden
Kühbach Seit 30 Jahren gibt es den Musikverein Kühbach. Ebenso lange existiert sein Weihnachtskonzert, das traditionell am ersten Weihnachtsfeiertag stattfindet. Das Jubiläum feierte der Verein bereits groß im Sommer. Die Männer hatten sich dazu fesche Janker angeschafft, und die Frauen schmucke Dirndl. Mit diesem Festtagsstaat machten sie auch Eindruck, als sie in der voll besetzten Kühbacher Aula aufmarschierten. Und um es vorwegzunehmen: Es wurde ein würdiges Jubiläumskonzert, dem Dirigent Joseph Rast aus Obergriesbach seinen ganz besonderen Stempel aufdrückte – nicht nur am Taktstock, sondern auch mit mehreren anspruchsvollen
Die Jugend bot „Toro Piscini“von Luigi di Ghisallo dar
Eigenkompositionen, die seine Musiker hörenswert umsetzten.
Vorsitzender Max Arzberger begrüßte die vielen Kühbacher und auswärtigen Gäste, ganz besonders aber Ehrenmitglied Edith Sibinger, Pfarrer Paul Mahl sowie die drei Kühbacher Bürgermeister Hans Lotterschmid, Stefan Schneider und Albert Schormair. Für das Jubiläumskonzert hatten die Kühbacher Musiker Verstärkung bekommen vom Vorsitzenden des Altomünsterer Musikvereins, Michael Güntner, der fleißig mitspielte.
Den Auftakt machte die Tochter von Joseph Rast, Leonora Rast, mit dem Nachwuchsorchester des Musikvereins, das sich hören lassen konnte. Die Jugend bot das temperamentvolle „Toro Piscini“von Luigi di Ghisallo und eine gelungene „Fantasia“von Kurt Gäble dar. Nicht weniger gekonnt die verdiente Zugabe „Jazzoo“von David Schaffer.
Anschließend nahmen die rund 50 Musiker des Hauptorchesters unter kräftigem Beifall ihre Plätze ein. Dirigent Joseph Rast führte das Orchester die nächsten zweieinhalb Stunden konzentriert von einem anspruchsvollen Stück zum nächsten. Der Vollblutmusiker aus Obergries- bach prägte das Weihnachtskonzert diesmal ganz besonders. Auf dem Programm standen gleich drei von ihm komponierte Stücke: „TubaArianna“, das Nachwuchstubist Matthias die Gelegenheit gab, sein Talent in einem Solo hören zu lassen, das Stück „Korobeiniki“mit Melodien aus den Weiten des russischen Riesenreiches und zudem schickte Rast unter dem Titel „Drei Musketiere“, eine Polka für drei Solotrompeten und Blasorchester, seine musikalischen Helden in den Kampf – eine Herausforderung, der die drei Solotrompeter aber durchaus gerecht wurden. Den Auftakt hatte ein eindrucksvoller Einzug der Gladiatoren von Julius Fucik gemacht. Es folgten das „Concerto d’Amore“von Jakob Haan und das Stück „Clerzmer Classics“, Musik der jüdischen Bevölkerung Osteuropas. Leonora Rast wusste hier bei einem Solo am Saxofon und Rita Pfisterer am Akkordeon zu überzeugen.
Nach einer stärkenden Pause, bei der Getränke und warme Leberkässemmeln serviert wurden, gaben Orchester und Dirigent im zweiten Teil nochmals Vollgas. Gespielt wurden „Die Sonne geht auf“von Rudi Fischer, eben jene „Drei Musketiere“, „The Best of Glee“von Michael Brown, „One Direction in Concert“von Michael Brown, „Von Freund zu Freund“von Martin Scharnagl und „Mars de Medici“von Johan Wichers. Zum Schluss mussten natürlich Zugaben gegeben werden und ganz am Ende stimmte das Publikum in „Stille Nacht, Heilige Nacht“ein, das Jugendblaskapelle und Hauptorchester gemeinsam spielten.
In der Pause hatten die beiden Vorsitzenden Maximilian Arzberger und Florian Schlämmer die Ehre, zwei langjährige aktive Musikerinnen mit einer Urkunde und einem Präsent auszuzeichnen. Seit zehn Jahren gehört Regina Linck dem Orchester an, schon seit 20 Jahren Elke Wucherer.