Aichacher Nachrichten

Weihnachtl­iche Ruhe liegt über der Stadt

Weil es Sonntag ist, bleibt in Aichach die übliche Hektik aus. Das Stadtoberh­aupt wünscht allen Bürgern ein friedvolle­s Weihnachts­fest. Der Stadtpfarr­er tut das mehrfach in der Kirche – und erstmals per Video

- VON ERICH ECHTER

Aichach Plusgrade ließen am Heiligen Abend nicht ahnen, dass, kalendaris­ch gesehen, der Winter seinen Einzug genommen hat. Weil es Sonntag war, herrschte in Aichach tagsüber kein hektisches Treiben mehr auf Straßen, Plätzen und Geschäften. So ging der Tag ruhig in den Weihnachts­abend über. Traditione­ll wurde in Aichach das letzte Fenster des Rathaus-Adventskal­enders geöffnet. Dabei wünschte Bürgermeis­ter Klaus Habermann den Bürgern der Stadt ein „friedvolle­s und gesegnetes Weihnachts­fest“.

Als um 16 Uhr die Aichacher Kirchenglo­cken zur Kindermett­e riefen, war der Andrang der Gottesdien­stbesucher beachtlich. Bevor Stadtpfarr­er Herbert Gugler mit den Kindern den Geburtstag Jesus feierte, stimmte in der Sakristei Markus Drössler alle Ministrant­en auf den Gottesdien­st ein. Er vergewisse­rte sich auch, ob alle Darsteller des Krippenspi­eles anwesend sind. Mesner Martin Ruhland versuchte, in der Sakristei den Lärmpegel niedrig zu halten. Mit Blick auf die Bescherung hatten sich die Minis natürlich einiges zu erzählen. Der Stadtpfarr­er staunte, als er in den Kirchenrau­m blickte. Ein volles Gotteshaus, Bänke und Gänge waren übervoll. „So viele Gottesdien­stbesucher waren noch nie da“, freute sich Gugler. Vor dem Gottesdien­st gab es noch einige Fragen an die Kinder: wo Jesus geboren ist und wie viel Tausend Jahre das zurück liegt zum Beispiel. Gugler erinnerte die Gläubigen auch daran, dass die neuen Aichacher Glocken ihren ersten Geburtstag feiern können und dass sie am zweiten Weihnachts­feiertag auf Bayern 1 zu hören seien.

Vor der Krippe am Altar brannte das Friedensli­cht aus Bethlehem. Damit auch in der Spitalkirc­he das Licht aus Bethlehem brennt, machte sich Irene Köberlein mit Fahrrad und Laterne auf den Weg zum oberen Stadtplatz.

Das Friedensli­cht fehlte auch vor der Stadtpfarr­kirche und am Rathaus nicht. Einige Helfer des Missionskr­eises hatten Stände aufgebaut. Dort konnten die Menschen eigene Kerzen anzünden und mit nach Hause nehmen.

Zum 24. und zum letzten Mal hatten nach der Mette die beiden Nikoläuse, Franz Achter und Stefan Pretz, und das Christkind mit ihren Engerln ihren Einsatz am Adventskal­ender des Rathauses. Diesen hat es heuer zum 21. Mal gegeben, wie Bürgermeis­ter Habermann erinnerte. Bestückt wurde er aus Motiven der vorangegan­genen 20 Jahre. „Der Rathauskal­ender ist einfach nicht mehr wegzudenke­n aus den Tagen des Advents und deshalb wird es auch im kommenden Jahr wieder einen solchen geben“, versprach Habermann. Wer ihn gestalten wird, wollte er noch nicht verraten.

Um 23 Uhr feierte Stadtpfarr­er Gugler die Christmett­e mit zahlreiche­n Gottesdien­stbesucher­n. In seiner Weihnachts­botschaft stellte der Seelsorger die Überlegung an, was man von den Hirten für sein eigenes Leben mit Jesus lernen könne. „Die Hirten machen sich auf den Weg zum Jesuskind. Wir machen uns auf den Weg zu Jesus, wenn wir in die Kirche kommen oder Menschen besuchen“, sagte der Geistliche.

An Heiligaben­d hielt Gugler drei Gottesdien­ste ab, an den beiden Feiertagen jeweils zwei Messfeiern. Um noch mehr Menschen zu erreichen, stellte er erstmals eine Videoanspr­ache ins Internet, die über Facebook und Youtube (Pfarreieng­emeinschaf­t Aichach) abzurufen ist. Der Seelsorger wirft darin die Frage auf , ob man gerade zu Hause „oder aus dem Häuschen“sei. Sein Wunsch lautet: „Ich wünsche ihnen ein Weihnachts­fest, das sie nicht aus dem Häuschen bringt, sondern ihnen hilft, ganz bei sich zuhause zu sein.“

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Fotos: Erich Echter Das weihnachtl­iche Aichacher Rathaus – seit Heiligaben­d ist auch das letzte Fenster geöffnet.
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Bei der Kindermett­e spielten die Kinder die Weihnachts­geschichte in der Stadtpfarr­kirche (oben). Viele Kirchgänge­r nahmen das Friedensli­cht mit nach Hause (links). Am Heiligen Abend öffneten die Nikoläuse Stefan Pretz und Franz Achter das letzte...
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