Aichacher Nachrichten

Vieles ist neu, aber nichts gekünstelt

Bei der Premiere des Gebenhofen­er Burschenve­reins mit „Das Regenwurm-Orakel“überrascht nicht nur die Bühne. Alle Akteure haben etwas gemeinsam. Einmal wird das Stück im Affinger Ortsteil noch aufgeführt

- VON CHRISTINE SCHMID MÄGELE

Affing Gebenhofen Vieles ist neu bei dem diesjährig­en Theaterstü­ck „Das Regenwurm-Orakel“des Katholisch­en Burschenve­reins Gebenhofen-Anwalting: Als erstes sticht die neue Bühne im Lechnersaa­l ins Auge.

Dank der Firma Escher&Theiss, Sebastian Stegmair und Matthias Strobl können die Schauspiel­er nun noch besser agieren. Ein Steg in den See integriert die Zuschauer als Enten und „fette Karpfen“in das Stück. Liebe zum Detail ist beim Bühnenbild deutlich sichtbar: Die Spinnweben sind nicht zu überse- hen, und man nimmt es dem akkuraten und peniblen Hanser Hasenfuß (Michael Brandmeier) ab, dass er alles abwischt in der Fischerhüt­te.

Bei der Rollenbese­tzung und Regie hat Matthias Steinherr gute Arbeit geleistet: Erfahrene Schauspiel­er und „Neulinge“ergänzen sich. Besonders dem Lumpenpärc­hen Falotta Nassauer (Michaela Strobl) und Lumpazi Nassauer (Florian Weiß) scheinen die Rollen auf den Leib geschriebe­n zu sein: Beide wirken authentisc­h. Bei ihnen und auch bei den übrigen Schauspiel­ern wirkt nichts gekünstelt. Man nimmt allen die Rollen und auch ihren Dialekt ab. Überhaupt: Der ganzen Besetzung merkt man den Spaß und die Freude an. Souffleur Martin Brandmeier sorgt dafür, dass auch wirklich nichts schief gehen kann. Hinter der Bühne wirken Madeleine Winter und Manuela Stegmair (Maske), Caroline Rappolder und Anna Bachmeir (Frisuren).

Zum Inhalt des sehenswert­en Stückes: Das naiv-glückliche Pärchen Lotti und Lumpi lebt in seiner schäbigen Hütte zusammen mit allerlei Getier – von den Läusen, die die arme Lotti (Michaela Strobl) arg und offensicht­lich während des ganzen Stücks plagen, bis hin zu den Ratten, die Lumpi (Florian Weiß) am liebsten als Frikassee isst. Ganz neue finanziell­e Möglichkei­ten ergeben sich für die beiden, als Gäste aus Zwicklbach (Michael Brandmeier und Thomas Zwettler) und auch die Dorfbewohn­er (Franziska Bachmeir, Markus Menzinger, AnnaMaria Sturm und Christian Escher) – inspiriert durch das Mumien-Reserl (Sophia Schmid) – daran glauben, dass Lotti mithilfe der Regenwürme­r die Zukunft voraussage­n könnte.

Freilich erweist sich das alles doch als ziemlich komplizier­t mit der Zukunft. Beziehunge­n sind gefährdet oder entstehen neu und Fragen stellen sich. Aber bis die Figuren auf der Bühne zur Einsicht kommen, haben die Zuschauer viel zu lachen bei diesem „ländlichen Schwank“von Ralph Wallner. Zu viel soll natürlich nicht verraten werden. Es gibt noch eine letzte Chance, die Aufführung zu sehen. ⓘ

Aufführung Das Stück ist noch am Samstag, 30. Dezember, um 20 Uhr im Lechnersaa­l in Gebenhofen zu sehen.

Das Pärchen Lotti und Lumpi lebt in seiner schäbigen Hütte zusammen mit allerlei Getier

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Fotos (2): Christine Schmid Mägele Angeklagt wegen Holzdiebst­ahls sind die Nassauers Lumpi und Lotta (Michaela Strobl, auf dem linken Bild links) von der reichen Hühnerbäue­rin Gickerl Walli (Franzsika Bachmeir). Lumpi (Florian Weiß, auf dem rechten Bild vorne) begutachte­t und...
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