Donnerhall durchs Ecknachtal
Kaum, dass die Silvesterraketen verhallt sind, wird es in Sielenbach ein weiteres Mal laut. 43 Kanoniere und Standböllerschützen lassen es am Neujahrstag krachen. Auffällig ist vor allem eine Kanone
Sielenbach Gerade einmal rund 14 Stunden war es her, dass die letzten Silvesterböller und -raketen in Sielenbach verhallt waren. Da wurde es auch schon wieder laut rund um das Ecknachtal. 43 Kanoniere und Standböllerschützen waren der Einladung des Krieger-, Soldaten- und Reservistenvereins in Sielenbach unter der Leitung von Martin Straßmeir gefolgt. Sie reihten sich vom Dorfplatz aus rechts und links der Ecknach entlang in Richtung Raiffeisenbank auf.
Sie waren nicht nur aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, sondern auch den Landkreisen Dachau, Schrobenhausen, Augsburg, Günzburg, Landsberg-Lech und NeuUlm angereist, um mit den Kameraden aus Sielenbach lautstark das neue Jahr zu begrüßen.
Einige Vereine waren sogar mit mehreren Kanonen und Standböllern vertreten.
Pünktlich um 15 Uhr spielte zunächst die Blaskapelle Sielenbach vor rund 250 Zuhörern einen Marsch ins neue Jahr. Danach sprach Bürgermeister Martin Echter einige Worte. Dabei erwähnte er vor allem die vorbildliche Jugendund Nachwuchsarbeit des Krieger-, Soldaten- und Reservistenvereins Sielenbach. Somit sei die Tradition, die teilweise von den Vätern vererbt worden sei, auch weiterhin gesichert, so der Bürgermeister. Unter den Zuhörern waren der Kreisvorsitzende der Bayerischen Kameradenund Soldatenvereinigung, Ulrich Kosub, und sein Stellvertreter Hans Hertel.
Bevor mit dem Schießen begonnen werden konnte, mussten alle Kanoniere und Standböllerschützen an einer Einweisung durch Schießleiter Franz Moser teilnehmen. Er belehrte die Teilnehmer, welche Regeln während der Schießeinheiten zu beachten sind und dass Sicherheit die oberste Priorität hat. Danach stellten sich die Vereine und deren Mannschaften auf, luden die Kanonen und Standböller und stellten die Sicherheit her.
Jeder Verein und jede Kanone wurden einzeln erwähnt. Zur Erwiderung gaben sie ein Einzelfeuer ab. Da in diesem Jahr kein Schnee lag, der den Schall gedämpft hätte, waren die Schüsse besonders laut. So mancher Zuhörer hielt sich auf Anraten des Schießleiters die Ohren zu.
Die zweite Schießübung war ein langsames Reihenfeuer. Dabei wurde im Abstand von drei Sekunden nacheinander jeweils ein Schuss abgegeben. Vor der Pause folgte noch ein schnelles Reihenfeuer. In der Pause konnten sich die Besucher mit extra für diesen Tag angefertigten Kanonenwürsten sowie kalten und heißen Getränken stärken.
Nach der Pause wurde zunächst mit einem langsamen und anschließend mit einem schnellen Reihenfeuer entgegen des Uhrzeigersinns die Veranstaltung fortgesetzt. Zum Ende gaben alle Kanonen und Standböller einen gemeinsamen Salutschuss ab.
Besonders auffällig in diesem Jahr war die selbst gebaute Kanone aus Sielenbach. Sie ist für 280 Gramm Schießpulver zugelassen und hatte einen Rückschlag von etwa ein bis zwei Metern bei jeder Abfeuerung. Neben den Kanonen des Heimat- machte vor allem die Kanone des KSV aus Gerolsbach einen gewaltigen Lärm.
Auch die Papierfetzen dieser Kanone und deren Rauchwolke zogen fast 50 Meter weiter. Teilweise war durch die starken Rauchschwaden, die die Geschütze verursachten, kaum noch etwas zu sehen. Lediglich die Drohne des KSV Sielenvereins bach, die das Geschehen aus der Luft aufzeichnete und schon im vergangenen Jahr zum Einsatz gekommen war, behielt einigermaßen den Durchblick.