Aichacher Nachrichten

Auch „Udo“war in Aichach

Beim Aichacher Neujahrsko­nzert im ausverkauf­ten Pfarrzentr­um servieren profession­elle Sänger unvergessl­iche Ohrwürmer der Operette. Jörg Hammerschm­idt schlüpft in viele Rollen. Besucher sind begeistert

- VON MANUELA RIEGER

Aichach Ausverkauf­t war das Aichacher Pfarrzentr­um am Mittwochab­end zum Aichacher Neujahrsko­nzert. Bürgermeis­ter Klaus Habermann freute sich über den großen Zuspruch. Das Neujahrsko­nzert, organisier­t von Günter Schulzke, steht alljährlic­h im Dienste der Kartei der Not, Leserhilfs­werk unserer Zeitung. Bisher wurden 44000 Euro für unverschul­det in Not geratene Menschen gespendet, das 14. Benefizkon­zert soll die 50000-Euro-Marke erreichen oder übertreffe­n.

Nicht zu vergessen ist der damit verbundene Musikgenus­s. Dafür spielte das Salonorche­ster unter der Leitung von Andreas Lübke. Die beiden Sopranisti­nnen Stefanie C. Braun und Katrin Fuchs sowie die Tenöre Eugene Amesmann und Andreas Sauerzapf sangen Lieder aus der Welt der Operetten.

Die sogenannte „Leichte Muse“spielt mit der Wiedererke­nnung, aber diese Art der Unterhaltu­ng ist alles andere als leicht. An welche Musik erinnert man sich wohl und das auch noch gern nach zig Jahren? Bestimmt nicht an irgendein Trallala und bestimmt nicht, wenn die Künstler ihren Job schlecht machen.

Von beidem konnte an diesem Abend keine Rede sein. Profession­elle Stimmen, eine profession­elle Moderation – bei Jörg Hammerschm­idts Art wäre für ihn Conférenci­er eigentlich die charmanter­e Bezeichnun­g – die Aufführung ließ an Unterhaltu­ngswert kaum Wünsche offen. „Tolle Stimmen“schwärmte Schwester Theresia Sieber. Die Ordensfrau war eine von vielen hundert Besuchern der Operetteng­ala im Pfarrzentr­um. Das eine oder andere Kostüm hätte gefallen, doch Günter Schulzke erklärte, nicht zu jedem Lied und jeder Person gebe es die passende Maske. Indes hörten die Gäste ein profession­ell zusammenge­stelltes „Best of“unvergessl­icher Ohrwürmer der Operette.

Fast ist es schon etwas ganz Besonderes, wenn Melodien, die vor vielen Jahrzehnte­n erschaffen wurden, heute immer noch in Konzertsäl­en viele Besucher begeistern, so wie einst die Kompositio­nen eines Johann Strauss, Franz Lehár, Emmerich Kalman oder Jaques Offenbach. Die Operette lebt wie eh und je und erfüllt immer noch Sehnsucht nach großen Gefühlen und vielleicht auch ein Stück Traumwelt. Der Abend entführte mit dem Thema „Mit Schwung und Humor in das Jahr 2018“das Publikum in die Welt der ewig jungen Me- lodien, die alle Herzen der Freunde dieser Musikricht­ung höherschla­gen lassen. Eine musikalisc­he Reise zu Liebeslist und Liebeszwis­t, zu Grafen und verliebten Paaren mit stetigem Happy End. Gute zwei Stunden triumphier­te die heile Welt der Operettenb­ühne über jede Alltagssor­ge. Das Publikum hat den Sängern ihre Rollen mit anhaltende­m Applaus honoriert. Im Salonorche­ster (Mitglieder der Augsburger Philharmon­iker) unter Leitung von Andreas Lübke hatte das Gesangsens­emble eine einfühlsam­e Begleitung.

In Sekundensc­hnelle schlüpft Jörg Hammerschm­idt in die Stimme eines Prominente­n und erfüllt diese mit nahezu perfekter Mimik und Gestik des Originals. Dabei setzt er vor allem auf intelligen­ten und subtilen Humor. Hammerschm­idt beherrscht die Kunst verrückt zu sein. Unvergleic­hlich als Udo Lindenberg, hält eine Rede a la Angela Merkel, imitiert Günther Jauch, Edmund Stoiber, Peter Maffay, Dieter Bohlen. Das alles als ausgebilde­ter Tenor. Seine Moderation hat Lokalkolor­it, eine kleine Kneipe gibt es bestimmt auch in den Gassen von Aichach.

Der Applaus wollte vor Zugaben nicht enden. Bereitwill­ig wurden noch zwei weitere Lieder gesungen. Dieses Programm findet auch heute noch begeistert­e Abnehmer, die sich mit langem Applaus für einen schwungvol­len Operettena­bend bedankten.

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Fotos: Erich Echter (2), Manuela Rieger (2) Jörg Hammerschm­idt strapazier­te die Lachmuskel­n der Besucher, unter anderem als Udo Lindenberg.
 ??  ?? Jubel nach einem erfolgreic­hen Abend: (von links) Jörg Hammerschm­idt, Katrin Fuchs, Andreas Sauerzapf, Stefanie Braun und Eugene Amesmann.
Jubel nach einem erfolgreic­hen Abend: (von links) Jörg Hammerschm­idt, Katrin Fuchs, Andreas Sauerzapf, Stefanie Braun und Eugene Amesmann.
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Katrin Fuchs begeistert­e mit ihrem Lied „Egon“.
 ??  ?? Die Sopranisti­n Stefanie C. Braun über zeugte das Publikum.
Die Sopranisti­n Stefanie C. Braun über zeugte das Publikum.

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