Aichacher Nachrichten

Tarife sind nicht alles

- VON CLAUDIA BAMMER bac@augsburger allgemeine.de

Bei der Tarifrefor­m des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbu­nds gibt es Gewinner und Verlierer. Auch im Wittelsbac­her Land.

Viele werden sich freuen, dass sie für weniger Geld als bisher nun deutlich mehr Leistung bekommen. Das ist in Zeiten, in denen die Preise in der Regel nur in eine Richtung gehen, nämlich nach oben, eine schöne Sache. Mit dem MobilAbo Premium abends oder am Wochenende kostenlos die Ehefrau oder Freunde zum Theaterbes­uch oder zum Ausgehen mitnehmen zu können, ist tatsächlic­h ein Vorteil und erspart Staus und die Parkplatzs­uche.

Es gibt aber auch Fahrgäste, für die der öffentlich­e Personenna­hverkehr teurer wird. Das trifft vor allem die, die nur zwei Zonen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen „durchpende­ln“. Sie müssen jetzt zum Teil deutlich tiefer in die Tasche greifen. Beschwerde­n darüber gibt’s beim AVV deswegen aus dem Wittelsbac­her Land bisher aber nicht, wie Pressespre­cherin Irene Goßner berichtet.

Auch ältere Fahrgäste müssen sich umstellen: Für sie gab es bisher das Senioren-Abo – ohne zeitliche Einschränk­ung. Nun sollen sie wochentags auf die Zeit nach 9 Uhr gelenkt werden, um im Berufsund Schülerver­kehr für Entlastung zu sorgen. Das wird nicht jeden freuen. Aber wer sein Ticket mit einer Streifenka­rte kombiniert, kann günstiger fahren als bisher – und trotzdem hin und wieder vor 9 Uhr in Bus und Bahn steigen.

Der AVV erhofft sich von der Tarifrefor­m, dass mehr Menschen im Großraum Augsburg den öffentlich­en Nahverkehr benutzen, und zwar am besten als Stammkunde­n. Ob das klappt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Der Preis ist dabei nur ein Faktor. Ein weiterer ist das Angebot an Verbindung­en. Das wird naturgemäß dünner, je ländlicher man wohnt. Da nutzt es dann auch nichts, wenn man theoretisc­h abends mehr Leute mitnehmen oder weiter fahren könnte.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany