Michael Bachmeir ist ein Lebensretter
Der 20-Jährige ließ sich für eine Stammzellenspende typisieren. Dann passierte es
Friedberg Rinnenthal Alle Vereine halfen zusammen, als es vor gut einem Jahr hieß „Gemeinsam gegen Blutkrebs in Rinnenthal!“. 93 potenzielle Lebensretter ließen sich typisieren und in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eintragen. Auch Michael Bachmeir. Und dann passierte es tatsächlich. Wenige Monate darauf erhielt der 20-jährige Fußballer die Nachricht, dass er für einen Patienten als Spender infrage käme. Ob er denn nach wie vor bereit dazu wäre? Und ob er bereit dazu war. Nach einem umfangreichen Gesundheitscheck und Abklärung der Spendeart fuhr er mit seinen Eltern nach Dresden zur sogenannten peripheren Stammzellspende aus dem Blut.
Bereits in eineinhalb Stunden waren die für seinen Patienten nötigen Stammzellen aus dem Blut gefiltert und auf den Weg gebracht. Und jetzt erhielt Bachmeir die Nachricht, dass „sein“Patient, ein 48-jähriger Mann aus Holland, tatsächlich aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Seinen Vater Hermann Bachmeir hat das nachdenklich gestimmt: „Der Patient ist ungefähr so alt wie ich, das geht einem schon nahe“, sagt er. Er nahm die Stammzellspende seines Sohnes zum Anlass, an seinem 50. Geburtstag statt Geschenken um Spenden zugunsten der DKMS zu bitten. „Uns geht es gut, was will man mehr“, betonen er und seine Frau Gertrud. Er bedankt sich bei seinen Gästen für die großzügigen Spenden, sodass er 2000 Euro an Brigitte Lehenberger von der DKMS übergeben konnte. Dieser Betrag komme Typisierungen junger Leute ab 17 Jahren aus der Region zugute, die sich bei der DKMS aufnehmen lassen, so Lehenberger, ehrenamtliche Unterstützerin der DKMS. Bereits bei der großen Spendenaktion in Rinnenthal vor einem Jahr waren 5000 Euro zusammengekommen.
Auch sonst hat die Deutsche Knochenmarkspenderdatei im Landkreis eine gute Bilanz vorzuweisen. 1200 Typisierte und 24 Stammzellspenden kamen seit Oktober 2016 dazu. Das bedeutet, jeden Monat schenkten zwei Bürger einem Patienten die Chance auf ein neues Leben. Aktuell zählt die DKMS im Wittelsbacher Land insgesamt 13700 Typisierte und 148 Spender.
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Kontakt Informationen unter www.dkms.de. Vor Ort hilft gerne auch Brigitte Lehenberger (08276/1567).