„Eine große Bereicherung für die Gemeinschaft“
Bürgermeister Franz Schindele lobt die Feuerwehr Pöttmes. Bei 57 Einsätzen im vergangenen Jahr leistete sie Hilfe, löschte zwölf Brände und rettete fünf Menschen. Ein Opfer aber konnte nur noch tot geborgen werden
Pöttmes Gewohnt harmonisch verlief die 141. Jahreshauptversammlung der Pöttmeser Wehr beim Ochsenwirt. Über 40 Mitglieder, darunter die Ehrengäste Bürgermeister Franz Schindele und Kreisbrandmeister Thomas Pechmann aus Baar, verfolgten die Jahresberichte des Vorsitzenden Hans Liebhart und des Kommandanten Richard Hammerl. Die steigende Zahl der Einsätze – 57 waren es 2017 –, die lange Liste der kommunalen Veranstaltungen, an denen die Feuerwehrler aktiv beteiligt waren, sowie die über 1000 geleisteten Arbeitsstunden bewiesen, dass die engagierte Wehr erneut ein arbeitsintensives Jahr gemeistert hat.
Das „Lasst nichts anbrennen“, das Kreisbrandmeister Thomas Pechmann den Anwesenden in seinem Grußwort anriet, dürfte den 41 Aktiven angesichts ihrer dokumentierten Einsatzbereitschaft in den Ohren geklungen haben. Auch Franz Schindele weiß, was er an der bestens ausgebildeten Mannschaft hat. „Ihr steht gut da, ihr seid eine große Bereicherung für die Gemeinde und enorm wichtig für die Sicherheit der Bevölkerung“, sagte der Rathauschef. In dem spürbar kameradschaftlichen Miteinander zwischen dem Verein, den Aktiven und der Gemeinde sieht er das eigentliche Erfolgsrezept der vertrauensvollen Zusammenarbeit. So war es nur konsequent, dass der Gemeinderat den Antrag der Wehr auf ein neues Löschfahrzeug einstimmig befürwortet hat.
Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres soll das brandneue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF/20) eingeweiht werden, meinte Kommandant Richard Hammerl. Er pries es als wegweisend für alle künftigen Einsatzsituationen. Nicht nur in der Brandbekämpfung sei eine Beladung mit umfangreichen und qualitativ differenzierten technischen Hilfeausrüstungen vonnöten. Hammerl prognostizierte dem HLF/20 eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren. „Von dem Fahrzeug profitieren auch noch unsere Nachkommen“, sagte er. Direkt profitiere seine Mannschaft von den neuen Fenstern und der modernen Schließanlage im Feuerwehrhaus.
Mit 57 Einsätzen war die Wehr 16 Mal öfter rettend unterwegs als noch 2016. Außer den insgesamt fünf geretteten oder versorgten Personen habe man leider eine Person tot geborgen, so der Kommandant. Allein zwölf Brände hielten die Wehr auf Trab. Besonders herausfordernd sei der Waldbrand bei Halsbach (Landkreis NeuburgSchrobenhausen) gewesen. Im Ver- bund mit anderen Wehren hätten sich seine Mannen als äußerst kompetent bewährt. Bei zwei landwirtschaftlichen Fahrzeugbränden an der Staatsstraße AIC1 sei man jeweils rasch zur Stelle gewesen. Schwierig gestaltete sich die Rettung einer eingeklemmten Person nach einem Verkehrsunfall nahe Echsheim. Nur kurz ging Hammerl auf den Unfall mit dem TLF16 auf einer Einsatzfahrt ein. „Das ist nun mal passiert“, meinte er. Zum Glück hätten sich die fünf verletzten Feuerwehrmänner relativ rasch erholt.
Zeit- und arbeitsintensiv gestalteten sich die 230 Übungen wie auch die Fahrzeug- und Gerätewartungen. Eine große Belastung für die Aktiven, die zum Großteil voll berufstätig sind – unter der Woche sei man schon dünn besetzt, meinte er. Umso mehr begrüßte er den erfahrenen Osterzhauser Feuerwehrkommandanten und aktuellen Hausmeister Martin Harlander als neues aktives Mitglied.
Wichtig für die professionelle Weiterbildung seien diverse Schulungen, an denen einige Feuerwehrler teilgenommen hätten. Auch Leistungsabzeichen gab es (siehe Infokasten). Eine gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Kühnhausen wie auch der Aktionsnachmittag seien ein voller Erfolg gewesen. Hier ginge es auch immer darum, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Um den Nachwuchs – vier Jungs und ein Mädchen – kümmern sich die Jugendwarte Manuela Steiger und Magnus Hammerl. „Sie sind zuverlässige Übungsteilnehmer“, lobte Hammerl seine Schützlinge. 170 Stunden hätten sie eingebracht und 20 Übungen absolviert. Dafür gab es ein dickes Lob vom Vorsitzenden Hans Liebhart.
Dessen Jahresrückschau mit der beeindruckend langen Liste an Veranstaltungen mit Feuerwehrbeteiligung unterstrich die Tatsache, dass das kommunale, kulturelle und christliche Leben in der Großgemeinde ohne die Wehr um einiges ärmer wäre. Beispielhaft sei das Mitwirken am Historischen Marktfest gewesen, bestätigte Liebhart. Er dankte den Kameraden für die stete Unterstützung in allen Belangen und wünscht sich eine gleichbleibende solidarische Zusammenarbeit. Reine Formsache war im Anschluss die einstimmige Entlastung des Vorstands, nachdem der Bericht von Kassenwartin Manuela Steiger ohne Beanstandung blieb.