Was gegen asoziale Attacken hilft
Wer täglich die Nachrichten verfolgt, den wundert kaum mehr etwas – und doch war gestern in München das Kopfschütteln groß, als bayerische Feuerwehrler vor einer Schar Journalisten aus ihrer täglichen Arbeit berichteten. Beleidigungen, Beschimpfungen und Behinderungen sind offenbar an der Tagesordnung. Bespuckt, attackiert oder verprügelt werden die Retter weniger häufig – aber auch diese Geschichten können viele aus ihrer Erfahrung heraus erzählen. Und anscheinend passiert Derartiges immer öfter.
Das ist erschütternd und unverständlich zugleich, weil gerade Feuerwehr oder Rettungsdienste bei ihren Einsätzen ausnahmslos Gutes im Sinn haben. Sie üben keine Staatsgewalt aus, dürfen niemanden bestrafen oder verhaften. Sie wollen einfach nur helfen. Wer die Retter dabei behindert oder sogar tätlich angreift, handelt nicht nur in höchstem Maße asozial, sondern er muss dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden.
Ob allerdings schärfere Gesetze und härtere Strafen das Problem lösen? Die gedankliche Weitsicht von Personen, die Krankenwagen an Silvester mit Raketen beschießen oder einen Feuerwehrmann beim Löschen eines Brandes attackieren, muss zumindest infrage gestellt werden. Vielleicht trifft ja ein emotionaler und actiongeladener Film, wie ihn die Feuerwehr nun auf die Bildschirme und Leinwände Bayerns bringt, eher den Nerv potenzieller Aggressoren. Oder noch besser: den von allen anderen. Denn im Ernstfall liegt es auch an den Vernünftigen, die Unvernünftigen in die Schranken zu weisen.