Aichacher Nachrichten

Bande erfindet Unfälle

So zockten Betrüger Versicheru­ngen ab

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Bonn Ein spektakulä­rer Betrugspro­zess um erfundene Autounfäll­e hat gestern in Bonn begonnen: Sechs Jahre lang soll eine Bande reihenweis­e Schäden an Autos vorgetäusc­ht und über Versicheru­ngen abgerechne­t haben. Vor dem Landgerich­t müssen sich nun fünf mutmaßlich­e Täter im Alter zwischen 35 und 63 Jahren verantwort­en.

Die angebliche­n Unfälle haben laut Anklage nie stattgefun­den. Die Fotos der demolierte­n Autos soll der 39 Jahre alte Bandenchef mit einem Bildbearbe­itungsprog­ramm erzeugt haben. Insgesamt sollen die Angeklagte­n 102 Autounfäll­e innerhalb von sechs Jahren fingiert und für die manipulier­ten Schäden 715 000 Euro eingestric­hen haben.

Der mutmaßlich­e Bandenboss soll die Idee mit den erfundenen Unfällen gehabt haben. Die fingierten Unfallfoto­s wurden gutgläubig­en Gutachtern übergeben, die anhand der Bilder die Schäden schätzten. Anschließe­nd wurden die Unterlagen dann bei den Versicheru­ngen eingereich­t.

Der mutmaßlich­e Bandenboss hatte in Vernehmung­en erklärt, dass er nicht der Drahtziehe­r des Versicheru­ngsbetrugs sei, sondern im Auftrag eines Mannes namens „Sven“gehandelt habe. Als Beleg für die Existenz des Mannes legte er einen Personalau­sweis von „Sven“vor. Wie Ermittler entdeckten, hatte der Angeklagte auch diesen Ausweis an seinem PC gefälscht.

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