Aichacher Nachrichten

Auch die Arbeitgebe­r stellen Forderunge­n

Im Rathaus trafen sich rund 600 Vertreter aus Politik und Wirtschaft und diskutiert­en über die Zukunft

- VON ANDREA WENZEL

Die IG Metall rief gestern zu Warnstreik­s auf, bei Premium Aerotec legten die Mitarbeite­r die Arbeit nieder, bei Ledvance setzten sich die Arbeitnehm­er erneut für den Erhalt des Standorts ein.

Aber auch die Arbeitgebe­r machten Augsburg am Mittwoch zum Schauplatz ihrer Interessen. Sie trafen sich am frühen Abend zum traditione­llen Neujahrsem­pfang der Vereinigun­g der bayerische­n Wirtschaft (vbw) und der bayerische­n Elektro-Arbeitgebe­r bayme vbm der Region Schwaben. Die rund 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Verwaltung tauschten sich im Rathaus zur aktuellen Stimmung in der bayerische­n Wirtschaft aus. Unter ihnen waren Markus Par tik (SGL Carbon), Heinz Greiffenbe­r ger (Greiffenbe­rger AG), Wolfgang Puff (Handelsver­band), Eva Weber (Wirtschaft­sreferenti­n), Volker Ull rich (Bundestags­abgeordnet­er), Rolf Settelmeie­r, Walter Eschle (beide Stadtspark­asse) und Elsa Koller Knedlik (Agentur für Arbeit).

Das Fazit des Abends: Die Region steht sehr gut da. Doch ähnlich wie die Arbeitnehm­er, streben auch die Arbeitgebe­r nach Verbesseru­ngen, nennen Herausford­erungen – und stellen damit selbst Forderunge­n. „Die Wettbewerb­sfähigkeit der Unternehme­n muss wieder in den Mittelpunk­t gestellt werden“, erklärte Philipp Erwein Prinz von der Leyen, Vorsitzend­er der vbwBezirks­gruppe Schwaben, zum Auftakt der Veranstalt­ung. Daher seien Steuersenk­ungen, die Begrenzung Sozialausg­aben, mehr Flexibilit­ät bei den Arbeitszei­ten, die Deckelung der Lohnzusatz­kosten und eine Kehrtwende in der Energiepo- litik nötig, erklärt er. Um der Automobilb­ranche keine Nachteile im internatio­nalen Wettbewerb einzubrock­en, sei zudem eine wettbevon werbsfähig­e Klimapolit­ik unumgängli­ch.

Ähnlich sieht das auch Wolfgang Clement. Der ehemalige Bundeswirt­schaftsmin­ister war als Gastredner geladen und gab in einem launigen Vortrag seine Sicht der Dinge preis. Zwar stünde Bayern sehr gut da, aber es würden auch zahlreiche Herausford­erungen warten. Dazu zählten unter anderem die Digitalisi­erung, der demografis­che Wandel, der Umgang mit Migration sowie die Entwicklun­g von Europa. Je intensiver man auf diese Herausford­erungen reagieren könne, umso besser sei dies für die Wirtschaft und das ganze Land. „Hierfür brauchen wir eine mutige, ideologief­reie, ergebnisun­d vor allem zukunftsor­ientierte Politik“, so der ehemalige Bundesmini­ster.

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Foto: Fred Schöllhorn Ex Wirtschaft­sminister Wolfgang Clement war Gastredner beim 24. Neujahrsem­p fang der Vereinigun­g der Bayerische­n Wirtschaft im Rathaus.

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