Augsburger, denkt doch auch mal ans Fahrrad
Aus Ärger über die Tarifreform für Bus und Straßenbahn wollen einige Augsburger wieder ins Auto steigen. Verständlich, aber...
Sicht eines Radlers gebe ich zu, dass warm und gemütlich tatsächlich ein Argument sein kann. Im Winter zumindest. Zwei Grad über Null und Regen ergeben ein ziemlich garstiges Wetter. Wenn man dann bei Dunkelheit auf dem Fahrrad nach Hause fährt, taucht hin und wieder doch der Gedanke auf: Im Auto wäre es jetzt... Aber wie oft ist es so garstig? Und wie oft ist es einfach nur schön, ein paar Minuten an der frischen Luft in Bewegung zu sein? Und wie wenig kostet gute Kleidung im Vergleich zu einem Auto?
Das ist aus meiner Sicht auch der Haken am Argument „billiger“. Autofahrt plus kurzer Aufenthalt im Parkhaus mögen billiger erscheinen als vier Streifen für die Straßenbahn. Aber nur, wenn man all das nicht mitrechnet, was ein Auto an Kosten mit sich bringt – von Anschaffung bis Reparatur und Versicherung. Selbst ein teures Fahrrad mit Elektromotor, Ladefläche,... und Klamotten sind dagegen immer noch ein Schnäppchen. Bleibt
schnell und flexibel. Beides trifft auf das Auto zunächst einmal zu: Es kann schnell fahren und – das ist echt ein Argument – viel transportieren. Und man kann theoretisch jederzeit unabhängig von Fahrplänen überall hin. Letzteres gilt aber genauso für das Fahrrad. Es ist aber sogar noch einen Ticken flexibler, denn die Suche nach einem Parkplatz fällt praktisch weg. Egal, wo ich hin will, das Rad kann fast immer mit, auch wenn es vielleicht geschoben werden muss. Und damit ist auch der Punkt Schnelligkeit erreicht. Keine Frage, wenn die Ackermannstraße frei